2. Volleyball-WM 2012 in Sofia
Text und Fotos: Sabine Grajewski, DGS-Sportdirektorin
Datum: 19. August 2012
2. Volleyball-Weltmeisterschaften der Gehörlosen
16. – 25. August 2012 in Sofia/BUL
Hart erkämpfter 3:2 (25:17, 25:23, 12:25, 19:25, 15:13) Sieg gegen die Türkei
Die Revanche für die Niederlage gegen die Türkei im letzten Jahr bei der EM im Spiel um Platz 3 ist geglückt, aber das war ein hartes Stück Arbeit.
Martin Widmann macht den wichtigen Punkt
Souverän begannen die Deutschen und zogen im ersten Satz mit 5:0 und 14.8 davon. Dann schlichen sich unnötige Fehler ein, die Konzentration fehlte plötzlich und die Türken machten sechs Punkte hintereinander. In der Auszeit stellte Trainer Stebel das Team noch mal neu ein und verlangte von allen, die Spannung hoch zu halten und konzentriert weiter zu spielen. Einen von vielen wichtigen Punkten machte Sudy sofort nach der Auszeit zum 15:14 und Zuspieler Fischer zum 19:16. Danach ließ sich die Mannschaft den Gewinn des Satzes nicht mehr nehmen.
Vor dem zweiten Satz kam die Ansage, solche Fehler nicht noch einmal zu machen und die Türken nicht ins Spiel kommen zu lassen. Zuspieler Fischer sollte das Spiel öffnen und auch öfter mal eine Aufsteiger spielen. Wieder führten die Deutschen sehr hoch und es sah nach einem ungefährdeten Satzgewinn aus. Doch beim Stand von 17:8 wieder dieselben Fehler und der Gegner erstarkte und kam Punkt für Punkt heran. P. Kelch kam für Fischer auf die Zuspielerposition, aber die Türken gaben nicht nach, bis der letzte Punkte zum 25:23 dann doch auf deutscher Seite erspielt wurde.
Maik Fischer stellt für Jochen Baisch
Schnell lagen die Deutschen im dritten Satz mit 2:8 und 5:14 zurück und fanden kein Mittel mehr, um eigene gute Punkte zu machen. Trainer Stebel gab den jungen Wilden T. Franz und P. Kelch ihren Einsatz, aber auch sie waren in diesem Satz überfordert und mit nur 12 Punkten ging dieser an die Türkei. In der Pause versuchten Trainer Stebel und Böhner das Team wieder wach zu rütteln und erinnerten an den ersten und zweiten Satz, diese Stärke und Konzentration musste zurückkommen. So sah es auch aus und bis zum 16:16 war jeder Ball hart umkämpft und kein Team konnte sich absetzten. Die Türken - mit dem Erfolg des dritten Satzes im Rücken - hatten aber die besseren Nerven und ihr stärkster Spieler mit der Nr. 7, Cevat Simsek lief zur gewohnten Topform auf. Der deutsche Blok bekam das nicht in den Griff und der Satz ging mit 19:25 verloren. Der türkische Trainer konnte bei den Auswechslungen aus dem Vollen schöpfen, diese Möglichkeit hatte Deutschland nicht.
Wieder Marco Sudy mit einem wichtigen Punkt
Damit kam es zum entscheidenden und wahnsinnig spannenden fünften Satz. Die emotionsgeladenen Türken wurden von der türkischen Damenmannschaft und einigen angereisten Fans angefeuert und bis zur Erschöpfung unterstützt. Die ersten Punkte machten aber die coolen deutschen Jungs und lagen bis zum 7:4 beruhigt in Führung. Doch C. Simsek haute wieder ein paar gute Bälle raus, die der deutsche Block nicht abwehren konnte. Mit Glück wechselte man mit 8:7 die Seiten. Die nächsten Punkte gingen wieder an die Türkei, die beim Stand von 13:11 zwei Matchbälle hatte. Den ersten wehrte der eingewechselte und immer noch gute und erfahrene A. Lenzenwöger ab und punktete zum 12:13. J. Baisch, der bis dahin nicht überzeugen konnte machte den 13ten Punkt und M. Sudy versenkte Nummer 14 und 15 zum heiß ersehnten Sieg.
Montag ist für alle Teams spielfrei und die deutsche Mannschaft geht zu einem Empfang in die Deutsche Botschaft. Nicht wie erwartet steht am Dienstag der haushohe Favorit Ukraine im Viertelfinale gegen die Deutschen, sondern Frankreich. Die Franzosen gewannen am Abend überraschend 3:1 gegen die Ukraine. Somit treffen die zwei WM-Favoriten Russland und Ukraine nicht mehr im Halbfinale aufeinander, sondern frühestens im Finale.
Für Deutschland sind damit die Chancen auf den Einzug ins Halbfinale gewachsen, obwohl die Franzosen eine gute Leistung gegen die Ukraine gezeigt haben.
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