8. Leichtathletik-Europameisterschaften der Gehörlosen
Anne Köster/Steffen Rosewig, Fotos DGS Archiv
Datum: 18. Juli 2011
8. Leichtathletik-Europameisterschaften der Gehörlosen
vom 10. – 16. Juli 2011 in Kayseri/Türkei
Bronze und Silber für die deutschen Athleten
Georgina Schneid übertrifft sich selber im Speerwurf, die Männer machen den glücklichen 2. Platz bei der 4x100m Staffel
Am Samstag, dem 16. Juli und auch dem letzten der fünf Wettkampftage, gab es noch einmal Erfolge für Deutschland. Georgina Schneid, amtierende Vizeweltmeisterin 2008 im Siebenkampf, trat im Speerwurf gegen zwei der härtesten Konkurrentinnen, Kairit Olenko (EST) und Elena Uzunova (BUL), an. Sie hatte sich mit 32,94m für die Teilnahme qualifiziert und zeigte bei der EM in Kayseri, dass auch sie durchaus in der Lage ist, sich im Wettkampf noch einmal zu steigern. Sie startete mit einer Weite von 31,02m, erhöhte minimal auf 31,55, um dann im dritten Wurf mit 34,19m das für sie beste Ergebnis zu erzielen, das sie je in einem Gehörlosen-Wettkampf erreichte. Auch wenn sie damit nicht an die Weiten der beiden Gigantinnen im Speerwurf, Olenko mit 41,34m und Uzunova mit 41,18m, heranreichte, war die junge Leichtathletin aus Zorneding glücklich über Bronze und ihre Leistung.
Nina Wuczynski, das neues Gesicht aus Hamburg, ging sehr aufgeregt in ihren ersten internationalen Wettkampf im Hochsprung und scheiterte auf Grund dessen an der 1,50m Marke. Damit blieb sie hinter ihrer Leistung zurück und musste sich mit dem bitteren letzten Platz zufrieden geben. Ihr Ziel war es, die 1,55m Marke zu knacken, aber nicht nur die Nervosität beim Debüt, sondern auch eine leichte Verletzung beim Einspringen, brachten sie um die gewünschte Höhe. Die Finnin Valeria Borovakaya ist mit 1,71m Europameisterin 2011, gefolgt von Marharyta Hralko (BLR) mit 1,68m und Ilona Shtanko (RUS) mit 1,56m.
Zu ihrer letzten Disziplin für die deutschen Frauen traten Nadine Brutscher, Marta Dausch, Georgina Schneid und Jessica Urbanski in der 4x100m Staffel an. Dausch startete sehr gut, lief jedoch leicht auf Urbanski auf, die trotz starken Gegenwindes in einer sehr guten Zeit an Brutscher übergab. Brutscher konnte ihren Fehler, zu früh gestartete zu sein, rechtzeitig korrigieren und lieferte eine saubere Übergabe an Schneid. Schneid arbeitet sich sehr nah an die ukrainische Läuferin Kuprych heran, die mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,02 sec. vor ihr über die Ziellinie lief. Die vier jungen Frauen waren zwar stolz auf ihre Zeit von 49,97sec., aber dennoch ziemlich enttäuscht über die so knapp verpasste Bronzemedaille. Den Titel holte Russland mit einer Zeit von 48,24 sec. (Grishina/Klimova/Kashitsyna/Golovina) vor Weißrussland mit 48,88 sec. (Tsiarentsyeva/Belaya/Hancharova/Hralko), die Ukraine (Kochmaryk/Shapoval/Landina/Kuprych) erreichte Bronze mit 49,95 sec.
Dann endlich kam die Stunde der deutschen Männer. In der 4x100m Staffel mit Axel Bräuninger, Christoph Bischlager, Matthias Fischer und Florian Schlosser holte die deutsche Staffel Silber. Bräuninger lief erwartet gut an, Schlosser übernahm sauber und gab ein hohes Tempo vor. Der Wechsel auf Bischlager gelang perfekt, der ein sehr gutes Rennen durch die Kurve lieferte. Nach einem ebenfalls perfekten Wechsel auf Fischer sicherte dieser den zweiten Platz mit einer deutschen Gesamtzeit von 43,70 sec. vor Polen (Kotowski/Swiszcz/Cygler/Wierzbicki) mit 44,06 sec und nach Russland (Timonin/Pakin/Knyazev/Titov) mit 42,19 sec. Die Ukraine wurde disqualifiziert.
Mit zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze liegt Deutschland auf dem 5. Platz im Medaillenspiegel, der von Russland angeführt wird, Rang 2 und 3 belegen die Ukraine gefolgt von Polen.
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