Gespräch zwischen DOSB und DGS
Peter Fiebiger
Fotos: Karl-Werner Broska
Datum: 06. August 2011
Gespräch zwischen DOSB und DGS
Die Vizepräsidentin des DOSB, Frau Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, hatte den Präsidenten des DGS, Karl-Werner Broska, sowie den Vizepräsidenten Peter Fiebiger und Generalsekretär Winfried Wiencek am 3. August 2011 zu einem informellen Gespräch in das Hauptstadtbüro des deutschen Sportes in Berlin eingeladen. Neben einigen allgemeinen Fragen stand als wichtigster Punkt die Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention mit dem Aktionsplan der Bundesregierung auf der Agenda.
Neben den vielen Maßnahmen für Behinderte und Nichtbehinderte im Zuge der Umsetzung gibt es auch Teilbereiche, die den organisierten Sport und insbesondere den Sport gehörloser Menschen berühren. Vom DOSB Präsidium ist Frau Prof. Dr. Doll-Tepper, die dem Bereich Bildung und Sportentwicklung als Vizepräsidentin des Ressorts vorsteht, autorisiert worden, mit den Behinderten-sportverbänden, DBS, Special Olympics und auch mit dem DGS Gespräche zu führen, um deren Probleme, Wünsche und Anregungen für die Meinungsbildung des DOSB auszuloten.
Das Hauptstadtbüro.
Für den DGS standen im Vordergrund die Bereiche Bewusstseinsbildung, Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, Bildung und Teilhabe. Bei dem Gespräch wurde deutlich gemacht, dass gehörlose Sportlerinnen und Sportler mit ihren Veranstaltungen, z.B. den Deaflympics immer noch im Schatten des Behindertensportes stehen. Gewünscht wäre ein gleichberechtigtes Nebeneinander mit den Paralympics und den Special Olympics in einem Atemzug bei der Außendarstellung des Behindertensportes. Zum Beispiel werden den Paralympics immer mehr Sendezeiten in den öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen eingeräumt, dagegen zeigt man bei den Deaflympics kaum Interesse. Gleiches gilt für die Printmedien. Weitere Punkte aus den Bereichen Bildung und Teilhabe waren z.B. die schlechten Bedingungen für die Aus- und Fortbildungen im Sportbereich. Fehlende Dolmetscher, zu hohe Kosten, schwer verständliches Lehrmaterial erschweren den Zugang zu Ausbildungen von Übungsleitern, Trainern und Vereinsmanagern.
Eine uneingeschränkte Teilhabe bedeutet auch, dass bei allen Veranstaltungen die von den Sportverbänden wie dem DOSB oder deren Fachverbänden, sowie von den Landessportbünden organisiert werden, bei Teilnahme von Gehörlosen auch ausreichend Dolmetscher zur Verfügung stehen. Die Landessportbünde von NRW und Schleswig-Holstein gehen hier mit sehr gutem Beispiel voran und machen die Teilhabe von Hörgeschädigten an ihren Sitzungen und Verbandstagen auch finanziell möglich.
All diese Fragen, Wünsche und Forderungen fanden bei Frau Prof. Dr. Doll-Tepper Verständnis und Zustimmung. Man darf gespannt sein, wie die berechtigten Lösungsvorschläge Eingang in den Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN Behindertenrechtkonvention finden.
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