DGS Verbandstag 2011 in Berlin
Bericht: Peter Fiebiger, Vizepräsident für Öffentlichkeitsarbeit; Fotos: Philipp Wacker, Reinhold Lorenz
Datum: 23. November 2011
DGS-Verbandstag spricht dem bisherigen Präsidium sein Vertrauen für die nächsten 4 Jahre aus.
Karl-Werner Broska wird den Deutschen Gehörlosen-Sportverband auch die kommenden 4 Jahre als Präsident anführen. Auf dem Verbandstag in Berlin stimmten alle Delegierten eindrucksvoll für den bisherigen Amtsinhaber. Seit 2003 ist Broska Präsident, nachdem er zuvor von 1995 an Vizepräsident des Verbandes war.
In seinem Rechenschaftsbericht ging Broska neben seinen vielen Terminen zur Repräsentation des Verbandes besonders auf die Entwicklung des Aktionsplanes der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein. Inklusion ist auch für gehörlose Sportlerinnen und Sportler ein wichtiges Thema, das gemeinsam mit dem Deutschen Gehörlosenbund mitgestaltet werden muss. Bildung, gesellschaftliche Teilhabe, Information und Kommunikation sind spezifisch für hörgeschädigte Menschen, dazu zählen auch die Mitglieder des DGS, noch erheblich zu verbessern und an ihre Bedürfnisse anzupassen. „Der DGS wird hier weiter mitarbeiten“, so Broskas Ausführungen.
Ebenso wurden für die nächsten 4 Jahre die bisherigen Vizepräsidenten für Leistungssport, Ivan Rupcic, für Finanzen, Günter Freßmann und Öffentlichkeitsarbeit/Sponsoring, Peter Fiebiger, wieder gewählt. Einzige Veränderung im Präsidium ist die Neuwahl von Lars Neuhaus zum Vizepräsidenten für Breitensport. Der bisherige Amtsinhaber Reinhold Lorenz hatte aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert.
Neben den einzelnen Rechenschaftsberichten der verschiedenen Ressorts standen insbesondere die Vorbereitungen zum 23. Deutschen Gehörlosen-Sportfest 2012 in Berlin, sowie der Mitgliederschwund und eine verbesserte Nachwuchsarbeit auf der Tagesordnung.
Alle Delegierten aus den 15 Landessportverbänden und die Fachwarte waren sich einig, dass der Deutsche Gehörlosen-Sportverband in den kommenden Jahren den Mitgliederschwund stoppen und neue Wege bei der Mitgliedergewinnung gehen muss. Jedes Talent und jeder Sportinteressierte, egal ob gehörlos, schwerhörig oder CI-Träger, ist im Verband willkommen. Die Integration aller Hörgeschädigten im DGS muss erste Priorität haben. Viele unserer Kaderathleten und -athletinnen sind heute schon CI-Träger und tragen zum internationalen Erfolg im Sport für den DGS bei. Der Vorbehalt, dass CI-Träger oder Schwerhörige die Gebärdensprache nicht beherrschen, müssen abgebaut und Wege zum gegenseitigen Verstehen gefunden werden. Entscheidend ist dabei die 55 dB Regelung, die alle hörgeschädigten Sportler eint und für den Gehörlosensport interessant macht.
Ganz wichtig für die Zukunft des DGS ist eine verbesserte Nachwuchsarbeit, darüber waren sich Ivan Rupcic, für den Leistungssport und Peter Fiebiger für ein verbessertes Sponsoring bzw. Außendarstellung des Verbandes einig. Mit der dgsj, der Jugendorganisation des Verbandes, sollen die Bildungseinrichtungen für Hörgeschädigte viel enger in die Jugendarbeit einbezogen werden. Mittelfristiges Ziel ist die Schaffung eines Wettbewerbes speziell für Hörgeschädigte analog der bewährten Veranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“. Da auch der Deutsche Behindertensportverband parallel dazu einen Wettbewerb „Jugend trainiert für Paralympics“ eingeführt hat, wäre es folgerichtig, wenn sich der DGS für einen vergleichbaren Wettbewerb „Jugend trainiert für Deaflympics“ einsetzt.
Eine besondere Ehrung im Rahmen des Verbandstages erhielt Jürgen Schuster aus Berlin. Für seine langjährigen Verdienste im Sport als aktiver Leichtathlet und Wasserballer in der Nationalmannschaft, sowie als Fachwart für Wasserball und Mitarbeiter im Gehörlosensportverband Berlin-Brandenburg, wurde er mit der Silbernen Ehrennadel des DGS ausgezeichnet.
Der Verbandstag endete mit einer vom Moderator Winfried Wiencek geführten Abendveranstaltung, in der die Sportlerinnen, Sportler, bester Nachwuchs und das Team des Jahres 2011 mit der DGS Sports Trophy ausgezeichnet wurden.
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