Schach-WM
Günter Sobeck (DGS-Schachtrainer)/Anne Köster
Datum: 11. September 2006
15. ICSC–Schach–Mannschafts-Weltmeisterschaft der Gehörlosen
in Nyiregyhaza/Ungarn 08. bis 17. September 2006
Deutschland führt nach drei Runden mit einem halben Punkt knapp vor Polen und Ungarn, noch sechs Runden sind zu spielen!
Zusammen mit 12 Ländern nimmt auch Deutschland an dieser großartigen alle vier Jahre stattfindenden Weltmeisterschaft teil. Ursprünglich hatten sich 15 Länder angemeldet; kurz vor Turnierbeginn traten die Länder Kasachstan, Litauen und Usbekistan bedauerlicherweise wegen finanzieller Schwierigkeiten und Problemen bei der Beschaffung der Visa von der Teilnahme zurück.
Für die deutsche Mannschaft treten in gut verteilter Besetzung an:
1. Brett Sergei Salov, 2. Brett Rainer Hoffmann, 3. Brett Micgael Gründer, 4. Brett Dieter Jentsch und Auswechselspielerin Annegret Mucha.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt von der Hauptstadt Deutschlands über die Hauptstadt Ungarn trafen wir nach einer mehrstündigen Busfahrt vom Flughafen Budapest über die Land- und Dorfstraßen Ungarns um 22:30 Uhr in Nyiregyházá im Nordosten von Ungarn ein.
Unser Hotel liegt in der Nähe eines Naherholungsparks ca. dreihundert Meter vom Spielort – einer großen Kurgaststätte am Parksee - entfernt.
Die Weltmeisterschaft wurde feierlich mit Kinderballett und dem Hissen der ICSD Fahne eröffnet.
Deutschland tritt mit der Startnummer 4 an. Es werden nach Schweizer System 9 Runden austragen. Sieger ist, wer die meisten Punkte erspielt. Bei Punktegleichstand ist die Mannschaftspunktzahl entscheidend. Die Spieler müssen in 2 Stunden je 40 Züge schaffen, 15 min Restspielzeit. Pro Partie stehen 4,5 Stunden zur Verfügung.
1. Runde am 09. Sept. 2006 15.00 Uhr:
In der ersten Runde trat Deutschland gegen Italien an. Am vierten Brett spielte A. Mucha als Ersatz für R. Hoffmann.
Nach 4,5 Stunden Kampf gewann unsere Mannschaft mit 4:0 Pkt. souverän gegen die Italiener. Es war ein guter Start. D. Jentsch siegte nach einer wahren Achterbahnfahrt gegen die starke italienische Spielerin Olga Nazarova, die einzige Frau neben A. Mucha, die bei der Mannschaftsmeisterschaft der Herren startete.
Italien – Deutschland 0 – 4 Pkt
Ungarn – Bulgarien 2 – 2 Pkt
Russland – Weißrussland 2 – 2 Pkt
England – Ukraine 2,5 – 1,5 Pkt
Polen - Schweiz 3 – 1 Pkt
Slowakei – Kroatien 1 – 3 Pkt
2. Runde am 10. Sept. 2006 8:30 Uhr:
Wieder erholt spielte unser R. Hoffmann am 2. Brett. A. Mucha konnte sich von dem schweren 1. Wettkampftag ausruhen. Schon nach ca. 2 Stunden einigten S. Salov und sein Gegner sich zu früh auf Remis, doch das Spiel der anderen Mannschaftsmitglieder war noch nicht entscheiden. Umso härter mussten die drei Spieler weiter kämpfen. Unglücklicherweise verlor M. Gründer den Kampf. R. Hoffmann spielte zur Sicherheit Remis. D. Jentsch erkämpfte mit nur einer Dame und vier Bauern gegen seinen polnischen Gegner den ersehnten Sieg.
Deutschland – Polen 2 – 2 Pkt
Kroatien – England 2 – 2 Pkt
Weißrussland – Ungarn 1 – 3 Pkt
Bulgarien – Russland 3 – 1 Pkt
Ukraine – Slowakei 4 – 0 Pkt
Schweiz – Italien 1,5 – 2,5 Pkt
3. Runde am 10. Sept. 2006 15.00 Uhr
ICSC – Großmeister S. Salov kämpfte mit den schwarzen Figuren von Anfang geschickt und sicher an gegen den starken ukrainischen Spieler Andreij Reutov. Nach langen und aufbauenden Schachzügen gegen den weißen König siegte er nach fast 4,5 Std. mit sehr schönen und schwierigen Kombinationen. Bravo! Spfd. Jentsch pausierte diesmal nach dem erschöpfenden Sieg, dafür spielte die 16jährige A. Mucha am 4. Brett. R. Hofmann errang am 2. Brett gegen Vlodymir Kovalenko in geschlossener und unverrückbarer Stellung einen halben Punkt.
M. Gründer erspielte sich am Ende mit einen Turm und zwei Bauern gegen Babiy Petro in offener Stellung den Sieg durch die Zeitüberschreitung des Gegners. A. Mucha startete ausgezeichnet und musst dennoch am Ende wegen Zeitnot die Niederlage gegen Viktor Popov einstecken. Insgesamt konnten wir die sehr starken Ukrainer mit 2,5 Pkt bezwingen.
Ukraine – Deutschland 1,5 – 2,5 Pkt
Ungarn – Kroatien 3 – 1 Pkt
Polen – Bulgarien 3 – 1 Pkt
England – Weißrussland 2,5 – 1,5 Pkt
Russland – Schweiz 4 – 0 Pkt
Italien – Slowakei 4 – 0 Pkt
Stand nach 3 Runden:
1. Deutschland 8,5 Pkt
2. Polen 8 Pkt
3. Ungarn 8 Pkt
4. England 7 Pkt
5. Russland 7 Pkt
6. Ukraine 7 Pkt
7. Italien 6,5 Pkt
8. Bulgarien 6 Pkt
9. Kroatien 6 Pkt
10. Weißrussland 4,5 Pkt
11. Schweiz 2,5 Pkt
12. Slowakei 1 Pkt
Und das erwartete die deutsche Mannschaft am nächsten Spieltag 4. Runde am 11. Sept. 2006 15 Uhr
Deutschland – Ungarn
Polen - Ukraine
England – Russland
Kroatien – Italien
Bulgarien – Weißrussland
Slowakei - Schweiz
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