Wasserball-EM
Anne Köster
Datum: 26. September 2006
Abschlussbericht
Die 7. Wasserball-Europameisterschaft der Gehörlosen in Vác/HUN stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Die Informationen im Vorfeld ließen zu wünschen übrig und nachdem Italien und Dänemark kurzfristig abgesagt hatten, war das Teilnehmerfeld auf nur vier Mannschaften zusammengeschrumpft: Keine guten Voraussetzungen für eine Europameisterschaft.
Aber damit nicht genug mussten die drei angereisten Teams aus Irland, den Niederlanden und Deutschland feststellen, dass sie unter kaum zumutbaren Bedingungen untergebracht waren, der Transport und das Training schlecht organisiert waren und zu allem Überfluss auch noch die Eröffnungsfeier und die ersten zwei Spiele um einen Tag verschoben werden mussten, weil die Zeitmessanlage im Schwimmbad nicht funktionierte. Die Organisatoren vor Ort und die Offiziellen der EDSO waren nicht rechtzeitig und nicht ausreichend präsent, so dass zwischenzeitlich sogar die Möglichkeit diskutiert wurde, die Europameisterschaft komplett abzusagen.
Dazu kam es dann aber nicht.
Mit einem Tag Verspätung begann die EM schließlich und das erste Spiel der deutschen Mannschaft war auch das Spiel gegen den einzigen ernsthaften Gegner, nämlich Ungarn. Es ist schon beinahe Tradition in der Wasserball-Sparte, dass in jedem Turnier, bei jeder EM oder Deaflympic Games das erste Spiel gegen Ungarn verloren wird. So war es auch diesmal. Die 9:15 Niederlage war dementsprechend auch kein Grund zur Sorge, denn ebenso traditionell wird das entscheidende Spiel gegen die ungarischen Wasserballer gewonnen. Dieses Mal kam es leider anders. Es mag zum einen am Heimvorteil der Magyaren gelegen haben, zum anderen auch an den schlechten Bedingungen vor Ort. Fakt ist, dass im Finale vom deutschen Team viele Torchancen verschenkt wurden, die immer wieder trainierte Taktik nicht umgesetzt werden konnte und man sich am Ende, wenn auch knapp, mit 11:13 geschlagen geben musste.
Die Spiele gegen die Niederländer und Iren fielen bei dieser EM kaum ins Gewicht und es kristallisierte sich wieder einmal heraus, dass alle Veranstaltungen im internationalen Gehörlosen-Wasserball auf ein Duell zwischen Ungarn und Deutschland hinauslaufen, das diesmal leider die Ungarn gewannen.
Bleibt zu hoffen, dass vielleicht in den kommenden Jahren noch eine Weiterentwicklung im europäischen sowie im weltweiten Gehörlosen-Wasserball stattfindet, da andernfalls fraglich ist, ob diese Sportart überhaupt zukünftig noch bei den Deaflympic Games vertreten sein wird.
Der Mannschaft und der gesamten deutschen Delegation sei trotzdem gedankt und gratuliert, auch wenn wir alle auf den Titel gehofft haben.
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