9. Volleyball-EM in Paris
Text: Reinhard Brandt/Dieter Beckenbauer-Wenig
Datum: 06. Juli 2015
Bericht über die Gruppenspiele
Vamos!
Es hat sich viel getan, seitdem die deutsche Gehörlosen-Volleyballnationalmannschaft der Männer bei den Deaflympics 2013 in Sofia den 7. Platz belegte und nicht an frühere Erfolge (Bronze 2009 in Taipeh) anknüpfen konnte. Seit 2014 wird die Mannschaft von Peter Maiershofer trainiert, der ein neues Spielsystem eingeführt hat. Kurz vor der EM ist das Team mit Co-Trainer Kay Lühr und Dolmetscher Kevin Zamojski verstärkt worden und die Spartenleitung liegt seit einigen Monaten in Händen von Dieter Beckenbauer-Wenig.
Turniererinsatz der deutschen Volleballer
Viele Veränderungen und trotzdem ist die Mannschaft optimistisch zur EM gereist. Dabei setzt sie vor allem auf Teamgeist und eisernen Willen. Unter dem Motto „Vamos“ will man in Paris zeigen was man drauf hat.
Bisher hat das neuformierte Team positiv überrascht! Nach drei Siegen bei nur einer Niederlage ist ihm der zweite Platz in Gruppe B nicht mehr zu nehmen. Das Viertelfinale ist erreicht!
Schon zum Auftakt gab es einen zwar erwarteten aber doch erstaunlich souveränen 3:0 Sieg gegen Belgien. Die deutsche Mannschaft nutzte die Gelegenheit, sich weiter einzuspielen und sich auf die stärkeren Gegner vorzubereiten.
Im zweiten Spiel traf man mit Bulgarien auf einen Gegner, der bei den Deaflympics 2013 vor Deutschland platziert war und insofern als erste Standortbestimmung diente. Diesen Test bestanden die Deutschen mit Bravour. Auch die Bulgaren wurden klar mit 3:0 geschlagen, wobei keiner der drei Sätze wirklich knapp war.
Dann allerdings traf Deutschland in der dritten Begegnung auf die Ukraine, die als Titelverteidiger und Goldmedaillengewinner der Deaflympics 2013 Topfavorit der EM in Paris ist. In den ersten beiden Sätzen merkte man dem deutschen Team den Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner an. Im dritten Satz war dann eine deutliche Leistungssteigerung auf deutscher Seite zu beobachten. Das DGS-Team führte sogar lange Zeit, bevor ihm am Ende die Kraft ausging.
Im vierten Spiel gelang der deutschen Mannschaft ein trotz des scheinbar klaren 3:0 knapper Sieg gegen Weißrussland, mit dem man den 2. Platz in der Gruppe sicherte. Von Anfang an kamen die Deutschen nur schwer ins Spiel, gewannen den ersten Satz aber trotzdem mit 25:18. In den folgenden Sätzen waren beide Teams gleichwertig, aber letzten Endes gab wohl der unbedingte Siegeswille der deutschen Mannschaft den Ausschlag.
Die neuformierte deutsche Mannschaft hat bisher sehr gute Leistungen gezeigt und verdient als Gruppenzweiter das Viertelfinale erreicht. Wenn alles „normal“ läuft, trifft sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Italien, das im letzten Spiel der Gruppe A auf die Türkei trifft.
Die deutsche Gehörlosen-Volleyballnationalmannschaft hat das in sie gesetzte Vertrauen bereits jetzt gerechtfertigt und hat durchaus Chancen, das Halbfinale zu erreichen. Auf geht´s!
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