8. Radsport Europameisterschaft der Gehörlosen 2016
Text: Gottfried Paulus
Datum: 04. August 2016
14. bis 20. August 2016 in Brügge & Eeklo/BEL
Spannende Titelkämpfe in Brügge!
Nach den letzten erfolgreichen Europa-Titelkämpfen der Radsportler und -sportlerinnen 2012 im russischen Togliatti, stehen 2016 die 8. Radsport-Europameisterschaften an, die vom Belgischen Gehörlosen Sportverband vom 14.-20. August in Brügge und Eeklo ausgerichtet werden. Man kann davon ausgehen, dass es eine erfolgreiche Veranstaltung wird, zumal der Veranstaltungsleiter, Jan van den Brambusche, ein erfahrener Organisator ist und sich gut im Radsportmilieu auskennt. Und auch die Zusammenarbeit mit dem EDSO Radsport TD läuft gut, so dass sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei den einzelnen Wettbewerben auf reibungslose Abläufe und beste Bedingungen freuen können. Insgesamt sind diese Europameisterschaft 14 Länder mit knapp 70 Sportlern und 30 Offiziellen/Betreuern hervorragend besetzt. Das sind Rekordzahlen und eine Richtschnur für die folgenden Radsport Europameisterschaften.
Wieder werden unsere Radsportler bei der EM im Einsatz sein, lautstark unterstützt vom Delegationsleiter G.Mielke-Weyel
Es werden insgesamt vier Rennen ausgetragen. Der Sprint und das Punktefahren finden in Brügge auf der Patric-Sercu Rennbahn statt. Die Wettbewerbe im Zeitfahren und im Straßenrennen werden dann im Raum Eeklo stattfinden. Das abschließende Straßenrennen auf einem etwa 10 km langen Rundkurs weist zwar keine Steigungen auf, ist aber kurvig und führt über eine 1200 Meter lange Kopfsteinpflasterpassage (bekannt aus dem Radklassiker „Paris-Roubaix“), die eine entscheidende Rolle spielen wird.
Vom DGS nehmen zwei Frauen, drei Männer und vier Senioren teil. Angesichts der hohen Beteiligung und der vielen neuen Teilnehmer sind die Chancen für die Deutschen schwer einzuschätzen.
Bei den Frauen haben Bianca Metz und Isabelle-Sophie Boberg durchaus Chancen, in allen Wettbewerben um die Medaillenränge zu fahren. Allerdings dürfte dies eher für die Straßenwettbewerbe gelten, da sie weniger Bahnpraxis haben. Aber das trifft genauso für die Fahrerinnen der anderen Nationen zu. Schärfste Konkurrentinnen werden sicherlich die Russinnen sein, die mit fünf Fahrerinnen präsent sein werden. Da vermisst man mit Luise Jungnickel eine chancenreiche DGS Teilnehmerin, welche aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen kann.
Eine schwere Aufgabe haben die Männer des DGS-Teams, wobei Peter Hiltl zumindest in den Straßenwettbewerben für einen Spitzenplatz sorgen könnte. Sollte Hiltl auf dem flachen Kurs gut über die Kopfsteinpflasterpassagen kommen und in einer Spitzengruppe einkommen, könnte sogar eine Medaille für den spurtschnellen Münchner drin sein. Im Zeitfahren haben Carsten Poerschke und Jan Witkowski Chancen, unter den Top 10 zu landen. Im Straßenrennen werden sie Helferdienste für Hiltl leisten müssen. Wie sie bei den Bahnwettbewerben zurechtkommen werden, wird sich zeigen, es sollte aber nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, wenn sie in dem Rundenwirbel untergehen. Die beiden Straßenwettbewerbe sind das Leistungskriterium. Aber man kann durchaus mit einer Überraschung rechnen, wenn sich einer der DGS Fahrer auf der Patric Sercu-Bahn gut anstellt, zumal auch der Sprintspezialist und mehrfache Europameister und Deaflympic-Sieger Gerald Mielke-Weyel mit am Start sein wird.
Erstmals wird auch der Europa-Cup für Radsportler ab 41 Jahre durchgeführt, die ein Zeitfahren und ein Straßenrennen bestreiten werden. Hier starten u.a. ehemalige gehörlose Spitzenfahrer wie der Belgier Gerald Troch und Gerald Mielke Weyel.
Man kann davon ausgehen, dass die Veranstaltung einen guten Verlauf nehmen wird in der Heimat einstiger Radsportgrößen wie z.B. Roger und Eric de Vläminck, die die Veranstaltung übrigens unterstützen.
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