Schwimm-Weltmeisterschaften der Gehörlosen
vom 11. - 17. August 2007 in Taipeh/TPE
Vorbericht
Keiner im Schwimm-Team konnte es wirklich glauben, dass der Traum von der Teilnahme an den Schwimmweltmeisterschaften der Gehörlosen 2007 in Taipeh/TPE tatsächlich wahr wird. Erst im März 2007 bekam die Mannschaft grünes Licht. Dank der Förderung durch die „Aktion Mensch“ und die Unterstützung des DGS, dessen Präsidium und Geschäftsstelle sich bemüht hatte die Finanzierung zu ermöglichen, wussten alle, dass es endgültig ernst wird.
Der große sportliche Erfolg von Björn Koch im Jahr 2006, in dem er u. a. einen neuen Weltrekord über 100m Delphin aufstellte, trug sicherlich wesentlich dazu bei, dass der Deutsche Gehörlosen-Sportverband alles daran setzte, die Teilnahme an der WM sicher zu stellen. Koch hatte alleine durch seine zahlreichen öffentlichen Auftritte den Gehörlosen- Schwimmsport und den DGS ein ganzes Stück bekannter gemacht.
5 Schwimmer haben sich nun endgültig für die WM, die von 11. bis 17. August 2007 in Taipeh/TPE stattfinden wird, qualifiziert. Dabei sind Nicky Lange aus Singen, Björn Koch aus Heidelberg sowie Victoria Zarn, Phil Goldberg und Robin Goldberg alle aus Dresden.
Sicher ist der kurze Zeitraum von März bis Anfang August nicht die optimalste Grundlage sich für solch einen internationalen Wettkampf vorzubereiten. Alle Teilnehmer mussten nicht nur sehr hart trainieren, sondern ihre verfügbare Zeit genau kalkulieren, weil sich die Situation der Schwimmhallen vielerorts erschreckend verschlechtert hat. Dadurch mussten zusätzlich noch lange Fahrzeiten in Kauf genommen werden. Umso erstaunlicher ist es, dass alle fünf Schwimmer die harten Normzeiten erreicht haben.
Insgesamt haben sich ca. 150 Schwimmer aus der ganzen Welt für diese 2. Schwimm-Weltmeisterschaften der Gehörlosen gemeldet, darunter sehr bekannte Schwimmnationen wie Südafrika, Australien, USA, Irland, Russland und die Ukraine.
Prognose:
Verbandstrainerin Garnet Charwat und Verbandsfachwart für Schwimmen Peter Thiele beurteilen die Chancen der deutschen Mannschaft gewohnt zurückhaltend. Die Schwimmer sind gut vorbereitet und hoch motiviert. Wichtig ist, dass sie genau zur richtigen Zeit ihre Höchstform finden und sich voll auf dem Wettkampf konzentrieren können. Man muss berücksichtigen, dass die örtlichen Gegebenheiten in Taipeh ungewohnt sind und den Schwimmern nur knapp 3 Tage Zeit zur Akklimatisierung zur Verfügung stehen. Auch ein positives Klima innerhalb der Mannschaft wird entscheidend sein.
Drückt den Schwimmern beide Daumen, damit sie erfolgreich wieder nach Hause kommen.
Aufgebot:
Victoria Zarn (Dresdner GSV), Phil Goldberg (Dresdner GSV), Robin Goldberg (Dresdner GSV), Björn Koch (GSC Fürth), Nicky Lange (GSV Hildesheim)
Peter Thiele (Verbandsfachwart), Garnet Charwat (Trainerin), Vanessa Riegel (Physiotherapeutin)
Delegation:
Josef Scheitle (Delegationsleiter und Vizepräsident für Leistungssport), Sabine Grajewski (Sportdirektorin)