9. Ski - Europameisterschaften der Gehörlosen
08.03. bis 15.03 in Seefeld/AUT
Britta Schnalzger 6. und Philipp Eisenmann 8. im Riesenslalom
Gut verdaut hatte das deutsche Team die Enttäuschung aus der Kombination und zeigte im heutigen Riesenslalom wieder eine aufsteigende Form. Durch einen Regentag am Mittwoch, an dem an Training nicht zu denken war, hatte das Trainergespann Peter Stein und Michael Tüncher Gelegenheit mit jedem Akteur Einzelgespräche zu führen und sie psychologisch wieder aufzubauen.
Die heutige Strecke des Riesenslaloms war sehr schwierig zu fahren. Durch den Dauerregen vom Vortag gab es immer wieder wechselnde Schneeverhältnisse, die sich im Laufe des Tages ständig veränderten. Am Start des 1. Laufes wehte ein eisiger Gegenwind, dementsprechend war der erste Teil sehr vereist. Im langsamen Mittelstück war viel Neuschnee zu finden. Im letzten Teil des Zielhanges hatten die Läufer mit sehr weichem Schnee zu kämpfen. Insgesamt ausgesprochen widrige Umstände, die dem Servicemann fast Wunder abverlangten.
Außer Philipp Eisenmann kamen die leichtgewichtigen Schnalzger, Glatt und Meiler ganz gut mit den Bodenverhältnissen zu recht. Schnalzger hatte sich gut vom schweren Lauf in der Kombination erholt. Sie zeigte im ersten Durchgang eine gute Leistung, machte wenig Fehler und lag mit einer viel versprechenden Zeit auf Platz 5. Der Abstand zur Viertplatzierten betrug nur eine halbe Sekunde. Vorn lagen wie schon an den voran gegangenen Wettkampftagen die beiden Tschechinnen und die junge Kroatin.
Im 2. Lauf fuhr Britta dann zu brav und ohne Risiko, obwohl sie eine bessere Zeit als im 1. Durchgang fuhr. Sie hatte wohl noch den Sturz vom Slalom am Dienstag im Hinterkopf und wollte unbedingt durchkommen. Mit etwas mehr Risiko wäre eine noch bessere Platzierung drin gewesen. Am Ende wurde es nur Platz 6, denn sie wurde noch von einer weiteren Tschechin überholt. Trotzdem ein schöner Erfolg.
1. Teresa Kmochova |
CZE |
1:04,36 |
1:03,34 |
2:07,70 Gesamt |
2. Petra Kurkova |
CZE |
1:04,59 |
1:04,39 |
2:08,98 Gesamt |
3. Rea Hraski |
CRO |
1:05,01 |
1:05,20 |
2:10,21 Gesamt |
6. Britta Schnalzger |
GER |
1:08,80 |
1:08,27 |
2:17,07 Gesamt |
Auch bei den Herren steckte das schlechte Abschneiden, bzw. das Ausscheiden in den Hinterköpfen. Seinen ersten internationalen Einsatz für Deutschland hatte der erst 13jährige Simon Glatt. Sehr motiviert fieberte er dem Start entgegen. Allerdings musste er sich gedulden, da er die Startnummer 7 gezogen hatte. Gleich als Zweiter ins Rennen ging Philipp Eisenmann. Im oberen Teil, der sehr vereist war, wäre er beinahe ins Straucheln geraten, was ihn einiges an Zeit kostete. Im weiteren Verlauf fand er die richtige Spur und fuhr mit einer passablen Zeit als 8. zeitgleich mit dem Österreicher Philipp Perchthold ins Ziel. Im 2. Lauf konnte er zwar seine Zeit noch verbessern, doch blieb es bei Platz 8.
Thomas Meiler fuhr im 1. und 2. Durchgang eine für ihn sehr gute Zeit und zeigte mehr Sicherheit als beim Kombinationsslalom. Am Ende gelang ihm ein 10.Platz mit gutem Abstand nach hinten.
Debütant Simon Glatt bewies, dass da ein sehr großes Nachwuchstalent heranreift. Keine Angst vor der Strecke und auch kein Respekt vor den Großen. Sein Ziel war unter die TOP 10 zu kommen, aber dafür reichte es noch nicht. Im ersten Lauf vielleicht noch etwas zu vorsichtig, im 2. Lauf schon etwas kühner. Mit Platz 15 erreichte er einen respektablen Einstand. Bestimmt eine gute Motivation für den morgigen Slalom.
Sieger wurde wiederum der Italiener Ciacomo Pierbon, der damit seine
3. Goldmedaille gewann und seine Ausnahmestellung unterstrich.
1. |
Ciacomo Pierbon |
ITA |
1:00,94 |
59,74 |
2:00,68 Gesamt |
2. |
Thomas Luxcey |
FRA |
1:03,82 |
1:00,68 |
2:04,50 Gesamt |
3. |
Aron Nider |
ITA |
1:03,27 |
1:02,30 |
2:05,57 Gesamt |
8. |
Philipp Eisenmann |
GER |
1:05,06 |
1:03,60 |
2:08,66 Gesamt |
10. |
Thomas Meiler |
GER |
1:05,42 |
1:04,18 |
2:09,60 Gesamt |
15. |
Simon Glatt |
GER |
1:10,55 |
1:08,60 |
2:19,15 Gesamt |
Am morgigen Abschlusstag der Europameisterschaften finden die beiden Durchgänge im Slalom statt.