DGS berichtet im Sportausschuss des Bundestages
Bericht: Katja Kluttig
Fotos: Karl-Werner Broska, DGS-Präsident
Datum: 08. März 2010
DGS berichtet im Sportausschuss des Deutschen Bundestages
in Berlin über die 21. Sommer Deaflympics 2009 in Taipeh/TPE
Alle Sportverbände, die vom Bundesministerium des Innern gefördert werden, sind verpflichtet, nach Großveranstaltungen beim Sportausschuss des Deutschen Bundestages Rechenschaft abzulegen. Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband ist jeweils nach den Sommer- und Winter-Deaflympics dazu aufgefordert, diesem Gremium einen Bericht vorzulegen und ihn bei einem Vorsprachetermin zu erläutern.
Über die 21. Sommer-Deaflympics 2009 in Taipeh/TPE berichteten Präsident Karl-Werner Broska, Vizepräsident für Leistungssport Ivan Rupcic, Vizepräsident für Öffentlichkeitsarbeit und Sponsoring Peter Fiebiger und Sportdirektorin Sabine Grajewski am 3. März 2010 im Paul-Löbe-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 1 in Berlin.
Besonders hervorgehoben wurde dabei, dass die Veranstaltung von den Organisatoren auf höchstem Niveau ausgerichtet war und vergleichbaren Events der Hörenden um nichts nachstand. Das Abschneiden der deutschen Sportlerinnen und Sportler entsprach zwar nicht ganz den Erwartungen, zeigte aber in der Verteilung der gewonnenen Medaillen, dass gerade die Mannschaften international weiterhin zur Spitze gehören.
Nach einer kurzen Danksagung und Einleitung von Präsident Broska hob Ivan Rupcic im weiteren Vortrag hervor, dass die Sportpolitik gerade in Ländern des ehemaligen Ostblocks, insbesondere aber in Russland und der Ukraine, den Aktiven ungleich bessere Trainingsbedingungen bietet, als es in Deutschland möglich ist.
Peter Fiebiger ging auf das nach wie vor geringe Interesse am Gehörlosensport in der Öffentlichkeit ein und betonte, dass trotz umfangreicher Bemühungen von Seiten des DGS Sendeanstalten keine Unterstützung anböten.
Ein weiteres Thema, das von Sabine Grajewski angerissen wurde, war das Unverhältnis zwischen der Höhe der Medaillenprämien olympischer und paralympischer Sportler zu denen der Gehörlosen Deaflympics-Teilnehmer. Darüber hinaus legte Frau Grajewski Aufstellungen der Medaillenprämien anderer Länder im Gehörlosensport vor, von denen einige ihre Sportler überhaupt nicht fördern und andere mit Summen, die in Deutschland selbst im hörenden Sport nicht erreicht werden.
Leider machte ein vorgezogener Tagesordnungspunkt des Ausschusses es unmöglich, den Rechenschaftsbericht ausführlich zu erläutern, so dass wenig Gelegenheit blieb, Kritikpunkte zu diskutieren. Insgesamt zeigten sich die Mitglieder des Sportausschusses, dabei insbesondere die neu gewählten, beeindruckt von den Deaflympics als Sportveranstaltung und der Leistung der deutschen Athletinnen und Athleten. Unterstützung wurde bei der Kontaktaufnahme mit den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten angeboten und auch die 100Jahr-Feier des DGS wird als wichtige Veranstaltung in einigen Terminkalendern der Sportausschussmitglieder vermerkt werden.
Fazit der Sitzung für den DGS: Der Gehörlosensport wird weiterhin vom Sportausschuss wohlwollend betrachtet und unterstützt. Angesprochene Probleme, Verbesserung der Trainingsbedingungen der Aktiven sowie der Versuch, eine Annäherung zwischen Zuwendungen an hörende Sportler zu erwirken, werden geprüft und zu gegebener Zeit erneut angesprochen.
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