9. Schwimm-EM
3. Tag: Rekorde und Medaillen
Der dritte Wettkampftag präsentierte erneut ein überragendes deutsches Team. Mit einer Ausbeute von einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille und darüber hinaus weiteren Deutschen Rekorden und einem Europa-rekord war auch dieser Tag wieder ein Riesenerfolg.
In den Vorläufen starteten Samantha Lorenz und Victoria Zarn über 200m Lagen, bei den Herren in der gleichen Disziplin nahm Björn Koch teil. Sowohl Victoria als auch Björn konnten sich für das A-Finale qualifizieren.
In der Vorrunde über 100m Rücken versuchte sich bei den Damen nur Samantha Lorenz, konnte sich aber leider nicht qualifizieren und landete mit einer Zeit von 01:28.74min auf dem 12. Platz. Bei den Herren schwammen die Goldberg-Brüder und Florian Schön in dieser Disziplin. Beide Goldbergs schwammen persönliche Bestzeit (Phil 01:04.97min und Robin 01:07.99min) und Florian verpasste mit einer Zeit von 01:14.90 und Platz 9 nur knapp die Qualifikation.
Im 50m Delphin der Damen war es Victoria Zarn, die nur wenige Hundertstel Sekunden von der Qualifikation trennten. Bei den Herren schwammen Björn Koch und Robin Goldberg ins A-Finale über 50m Delphin. Dabei stellte Robin einen neuen Deutschen Junioren-Rekord auf. Florian Schön kämpfte sich zwar an die Spitzengruppe heran, konnte aber mit einer Zeit von 00:29.56 nur den 9. Platz erreichen und sich damit nicht für das A-Finale qualifizieren.
Zu Beginn der Wettkämpfe an diesem Tag besuchte der stellvertretende Konsul Ulrich Bugge vom Deutschen Generalkonsulat in Thessaloniki die deutsche Mannschaft und unterhielt sich interessiert mit DGS-Präsident Karl-Werner Broska und Verbandsfachwart Peter Thiele über die Europameister-schaften.
Am Abend wurde es wieder spannend. Zunächst schwamm Victoria Zarn im Finale über 200m Lagen mit 02:40.44min auf den 5. Platz. Es gewann die Russin Olga Fedorova (02:31.94min) vor Aksana Petrushenka aus Weißrussland (02:33.29min) und der Polin Karolina Szumigaj (02:36.22min).
Anschließend überraschte Björn Koch die Schwimmwelt mit einer weiteren Goldmedaille über 200m Lagen. Im Vorlauf hatte er sich Zeit gelassen und war unspektakulär mit 02:24.46min auf dem 5. Platz gelandet. Aber nun im Finale startete auf Bahn 2 die 50m Delphin und Rücken in einem so rasanten Tempo, dass er schon auf der halben Strecke die Konkurrenz weit hinter sich ließ. Bei den anschließenden 50m Brust fiel er nur ein wenig zurück, gab aber auf der letzten Bahn im Freistil noch einmal alles, siegte in einer Zeit von 02:11.74min und brach damit den alten Europarekord von Nicky Lange aus dem Jahr 2001. Zweiter in diesem Wettkampf wurde mit über 4 Sekunden Abstand Andriy Zurgalidze aus der Ukraine (02:15.82min), Dritter der Este Martin Kuusk (02:18.83min). Von seinem großartigen Schwimmtalent abgesehen scheint Björn Koch auch noch eine gehörige Portion Taktik mitzubringen.
Als nächstes gingen die Goldberg-Brüder über 100m Rücken an den Start. Phil lieferte sich ein spannendes Kopf an Kopf Rennen mit dem Iren John Kealy und dem Ukrainer Volodymyr Natalchuk. Am Ende erreichte er den dritten Platz mit einer Zeit von 01:03.36min. Es gewann Kealy mit 01:00.58 vor Natalchuk mit 01:02.68.
Das nächste Finale versprach wieder sehr spannend zu werden. Björn Koch und Robin Goldberg hatten sich beide am Vormittag für die 50m Delphin qualifiziert und schwammen in dieser Disziplin wieder gegen ihre größte Konkurrenz aus Irland und der Ukraine. Björn Koch gelang es zwar David McIlroy und Volodymyr Natalchuk hinter sich zu lassen, aber John Kealy war in die-sem Wettkampf zwei Hundertstel Sekunden schneller und gewann mit 00:26.33min die Goldmedaille. Björn Koch holte Silber mit 00:26.35min und stellte damit einen neuen Deutschen Rekord auf, Dritter wurde McIlroy (00:26.44min). Robin Goldberg landete mit 00:27.61min auf dem 7. Platz.
Der letzte Wettkampf des Tages forderte noch einmal alle männlichen Schwimmer des deutschen Teams. In der 4x100m Freistil-Staffel schwammen nacheinander Björn, Florian, Robin und Phil. Die jüngste und bisher schnellste Staffel in der Geschichte des DGS erkämpfte sich dabei den 4. Platz mit einer Gesamtzeit von 03:47.89min (00:56.37min, 00:58.43min, 00:57.33min und 00:55.69min). Die Medaillen gingen an Irland (03:42.37), Ukraine (03:42.43) und Russland (03:46.67).
Nach den großartigen Erfolgen der letzten Tage ist der heutige Ruhetag mehr als verdient. Wir freuen uns aber schon auf die spannenden Wettbewerbe, die noch am Freitag und Samstag auf uns warten.