* 02. Januar 1949 – † 10.01.2025
Am 10. Januar 2025 verstarb Winfried Wiencek, eine der herausragenden Persönlichkeiten im Deutschen Gehörlosen-Sportverband, wenige Tage nach seinem 76. Geburtstag. Mehr als die Hälfte seines langen Lebens gehörte sein Herz dem Gehörlosensport.
Als ambitionierter junger Tischtennisspieler kam er zum GTSV Dortmund und verstärkte ab 1968 die Mannschaft, holte zahlreiche nationale Titel und blieb seinem Sport bis 1999 als Aktiver treu. Höhepunkt seiner Karriere war die Teilnahme an den Weltspielen 1977 in Bukarest. Ab 1979 begleitete er die Tischtennis Nationalmannschaft als sachkundiger Betreuer bei Europameisterschaften und Wettspielen. Auf Grund seiner umfassenden Kenntnisse und seines Engagements machte er sich international als Technischer Direktor des damaligen Weltverbandes einen Namen beim CISS und auch im europäischen Verband, der EDSO, war er ein geschätzter Funktionär im Tischtennis-Sport.
Seine Erfahrung als Repräsentant widmete er ab 1995 verstärkt dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband, zunächst als Beisitzer im Präsidium und Vorsitzender in NRW, 2003 trat er die Tätigkeit als hauptamtlicher Generalsekretär in der Geschäftsstelle an. Er erfüllte seine Aufgaben mit großem Engagement, vor allem das Wohl der Aktiven in allen Sportarten lag ihm sehr am Herzen. Er kannte sich in sämtlichen Sparten aus, war mit dem Regelwerk vom Bowling bis zum Wasserball vertraut, er kannte die Satzungen, Richtlinien und Bestimmungen im nationalen wie internationalen Sportwesen. Häufig leitete er Delegationen bei Wettkämpfen im Ausland, unabhängig von der Sportart, um dort die Interessen der Sportlerinnen und Sportler vehement und erfolgreich zu vertreten.
Das machte ihn zu einem wertvollen Ratgeber des Präsidiums und zum Anwalt derjenigen, für die er die Verantwortung übernommen hatte. 2014 ging er nach elf Jahren in den verdienten Ruhestand, im Ehrenamt brachte er sich bis zum Ende mit unverminderter Energie als Repräsentant des Gehörlosen-Sports ein, als er die Nachfolge von Präsident Karl-Werner Broska bis 2017 übernahm. Bis zuletzt stellte er sich als Präsident in den Dienst des Gehörlosensportsverbandes NRW.
Winfried Wiencek hinterlässt eine spürbare Lücke, er verstand es immer, die Menschen für sich und seine Sache zu gewinnen. In der Gehörlosen-Sportwelt sowie bei den Hörenden war er bekannt für seine Kontaktfreudigkeit, seinen Humor und ein immer gern gesehener Gast bei Veranstaltungen, auf denen er allen die Arbeit des gesamten Verbandes lebendig und eindrücklich mit viel Witz näher brachte, er war ein beispielhafter Netzwerker. Nicht umsonst bescherte ihm seine engagierte ehrenamtliche Tätigkeit zahllose Ehrungen, von der Heinrich-Siepmann-Plakette über das Bundesverdienstkreuz am Bande bis hin zur Verleihung der Ehrennadel durch den Deutschen Olympischen Sportbund.
Ein schmerzhafte Lücke reißt sein Tod vor allem in seine Familie, er hinterlässt seine Frau Gabi, seine beiden Töchter Nina und Jenny, seine Enkelkinder werden ihren lebhaften Opa vermissen. Der Verband möchte der Familie sein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen und wünscht ihnen Kraft, diesen Verlust hinzunehmen.
Wir im Verband, die Athletinnen und Athleten, die Funktionäre und seine langejährigen Weggefährten, werden ihn stets in Erinnerung behalten und sein Andenken in Ehren halten.