BRONZE für Deutschland! - Nele Schutzbach im Super-G auf dem Podest
In einem sehr schnell gesteckten Lauf setzte sich Nele Schutzbach gegen ihre starken Konkurrentinnen durch und belegte den dritten Platz im Super G. Die 17jährige Debütantin holte als jüngste Fahrerin im Ski Alpin damit die erste Medaille für Deutschland in einem prominent besetzten Teilnehmerinnenfeld.
Im recht flachen Startgelände beschleunigte sie auf enger Linie gut und kam direkt in den Rhythmus des Rennens. Sie bewies besonders über die beiden anspruchsvollen Geländeübergänge Mut und fuhr mit viel Geschwindigkeit in die flachen Passagen. Dort konnte sie über die letzten Wellen das Tempo in tiefer Abfahrtsposition halten.
Schutzbach, die sich selber als Allrounderin bezeichnen würde, freut sich nach diesem Erfolg umso mehr auf die kommenden Rennen: “So langsam begreife ich, das ich die erste Medaille für Deutschland bei diesen Deaflympics geholt habe. Und hier im gesamten Team aus Deutschland fühle ich mich sehr gut, bin mit Jubel und Applaus im Hotel empfangen worden, es ist richtig schön, wie hier alle den Erfolge miteinander teilen, auch den Sieg der Futsalerinnen heute gegen Polen, echt sehr cool.“ Für die Kombination am Dienstag fühlt sich Schutzbach gut vorbereitet.
Auch die beiden Männer Eberle und Rehle platzierten sich unter den TopTen, mit sehr engagiertem Fahren erreichten sie mit Platz acht und Platz zehn gegen die große, starke und erfahrene Konkurrenz sehr respektable Ergebnisse. Tatsächlich fehlten Eberle in diesem engen Rennen am Ende knapp 1,5 Sekunden für den Sprung auf das Podest.

Ein Gänsehaut-Spiel! - Und ein hochverdienter Sieg!
GER vs. POL 6:3 (3:2)
Mit den polnischen Spielerinnen hatten die DGSV Futsal Frauen bekannte und erwartet starke Gegnerinnen im zweiten Gruppenspiel. Es hieß, konzentriert und engagiert zu spielen, sich nicht entmutigen lassen und immer 100% im Spiel bleiben.
Mit dem überlegenen ersten Sieg gegen die Türkinnen im Rücken gehen die deutschen Frauen selbstbewusst auf das Feld. Stark legen aber auch die Polinnen los, dominieren das Spiel und gehen mit zwei knapp aufeinander folgenden Toren durch Wictoria Aumiller, 6. Minute und Oliwia Gala, 9. Minute in Führung. Die Wende kommt schneller als erwartet; aus dem Spiel heraus trifft Ilzhöfer noch in derselben Minute unhaltbar über rechts zum Anschlusstreffer. Von jetzt an bleibt es eine Begegnung auf Augenhöhe, immer wieder kommt es zu gut ausgespielten Chancen auf beiden Seiten, allerdings ohne erfolgreichen Abschuss. Das deutsche Team bringt die Gegnerinnen verstärkt in Bedrängnis, spielt sich Standards heraus, ohne selber zu sehr unter Druck zu geraten. Durch einen Fehler der polnischen Torhüterin Lidia Maziarz kommt es zum Freistoß. Wysocka verwandelt sicher. Ein Foul an Ilzhöfer im Strafraum nutzt Wysocka erneut und trifft zum 3:2 Halbzeitstand.
Mutig und angriffslustig geht die deutsche Auswahl in die zweiten 20 Minuten, gewinnt ihre Zweikämpfe, holt über Konter Chancen, in der 24. Minute gelingt Ilzhöfer nach Zuspiel durch Gracic der Treffer zum 4:2. Geistesgegenwärtig erobert Ngyen in Minute 25 den Ball nach einem polnischen Einwurf, im Alleingang schließt sie zum 5:2 ab. Als Flying Goalkeeper bringt sich Krieg ins Spiel, verlässt ihren hart verteidigten Kasten, Agnieza Bockowska nutzt das und erzielt das 3. Tor für Polen in der 37. Minute. Wenige Sekunden vor Abpfiff bekommt Wysocka den Ball zum 6:3 auf den Fuß und versenkt.
Die Futsalerinnen aus Deutschland erringen damit hochverdiente 3 Punkte auf dem Weg in die Finalrunde, bis zur letzten Minute blieben sie, trotz der beiden Führungstreffer der Gegnerinnen von deren Stärke unbeeindruckt, spielten als geschlossenen Mannschaft ihr Spiel und siegten zurecht. Mit diesem Einsatz und der gezeigten Haltung haben sie gewohnte Stärke bewiesen, die sie mit in die kommenden Begegnungen mitnehmen werden.
Tore GER
Amanda Wysocka – drei, Nicole Ilzhöfer – zwei, Ngoc Mai Nguyen – eins
Weitere Gruppenspiele für GER
5. März KEN vs GER 13 Uhr deutsche Zeit
7. März GER vs GBR 08:30 Uhr deutsche Zeit
Blitzschach – das Deaflympics-Turnier der Brettspezialisten
Deutscher Favorit Ghadimi spielt ganz vorne mit!
Mit fünf Teilnehmern ist Deutschland dabei als das Turnier eröffnet wird. Insgesamt sind einundsechzig Teilnehmer aus sechzehn Nationen angereist, um den begehrten Titel “Deaflympics Meister 2024“ zu holen. Neu im Wettstreit sind Spieler aus Bosnien-Herzegowina, der Mongolei, Griechenland und Serbien, auch der Gastgeber hat fünf Spieler an den Tischen.
Elf Runden werden gespielt, pro Zug sind drei Minuten, 2 Sekunden sind auf der Uhr.
Blitzschach erfordert ein tiefes Verständnis für Schachmuster und die blitzschnelle Analyse der Stellungen auf dem Brett. Lange Überlegungen über Züge und Gegenzüge ist ausgeschlossen, eine genaue Einteilung der Zeit ist zwingend, um eine Partei für sich zu entscheiden.
Mohammadreza Ghadimi beherrscht sein Spiel, nach acht Runden liegt er punktgleich – 6,5 Punkte – mit vier weiteren Kontrahenten ganz vorne. Einen Rückschlag erleidet er, als er gegen den finalen Deaflympics Sieger Pawel Piekielny aus Polen und den kroatischen Bogdan Bozinovic, den Deaflympics-Zweiten, unterliegt. Im letzten der elf Spiele trifft er auf den internationalen Schachmeister Vadim Biliy aus der Ukraine, er schlägt ihn und liegt mit 7,5 Punkten gleichauf mit Sumazahar Kettebekov/KAZ und Branko Vulakovic/CRO. Am Ende belegt er nach Feinwertung den sechsten Platz von einundsechzig – eine beachtenswerte Leistung in einem spannenden Wettkampf, es fehlte ihm im Grunde nur ein halber Punkt zu Bronze.
Als zweitbester deutscher Spieler schloss Artur Kevorkov unter den TopTen mit sieben Punkten auf Platz zehn ab, er gewann sechs seiner Begegnungen, spielte zweimal Remi und musste drei Niederlagen hinnehmen.
Die Spieler Christian Opitz – Rang 38, Dr. Wolfgang Kössler – Rang 40 und Peter Preisner – Rang 45, holten jeweils 5 Punkte.
Am 7. März geht es in den Wettbewerb der Mannschaften, 2019 holten die deutsche Mannschaft Silber und möchten an diesen Erfolg in der Türkei wieder anknüpfen.
1. Pawel Piekielny/POL
2. Bogdan Bozinovic/CRO
3. Dragan Zivic/SRB
4. Sumazahar Kettebekov/KAZ
5. Branko Vulakovic/CRO
6. Mohammadreza Ghadimi

Ein wichtiger Auftaktsieg!
TUR vs. GER 1:8 (0:4)
Die deutsche Futsal Mannschaft steigt mit einem souveränen 8:1 Sieg ins Deaflympics Turnier ein. In den ersten acht Minuten sehen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie ohne nennenswerte Höhepunkte auf beiden Seiten. Das Spiel nimmt Fahrt auf, als in der neunten Minute der Knoten durch den Führungstreffer von Amanda Wysocka platzt, gefolgt von einem einfach herausgespielten Tor von Nicole Ilzhöfer, die den Ball nach einem Pass von Melissa Gracic gelassen ins Tor schlenzt.
Die deutschen Frauen zwingen den Türkinnen ihr Spiel auf, drängen mit massivem Druck auf das gegnerische Tor und es ist erneut Ilzhöfer, die, wieder bedient von Gracic, in der 17. Minute auf 3:0 aus deutscher Sicht erhöht. Ein Freistoß, verwandelt durch Wysocka, entlässt Mannschaft mit 4:0 in die Halbzeit.
Nach der Pause steigen die türkischen Spielerinnen mit erhöhtem Druck auf das deutsche Tor wieder ins Spiel ein. Über lange Strecken gelingt es keiner Mannschaft, das Spiel zu übernehmen. Nach einem Freistoß für die Gegnerinnen ist es die Nummer 14, Havane Dilbe, die den Ball im deutschen Tor versenkt – der Ehrentreffer für die Mannschaft aus dem Gastgeberland.
Erneut hellwach und im gesamten Spielverlauf klar überlegen lassen die Frauen aus Deutschland den Türkinnen nur wenige Chancen, die diese nicht zu nutzen wissen. Immer wieder scheitern deren Versuche an Torhüterin Sarina Krieg, die gewohnt hochkonzentriert ihren Kasten sauber hält. Wysocka schießt in der 32. Minute zum 5:1 und auch das 6. Tor der Mannschaft drei Minuten später geht auf ihr Konto. Es sind noch knapp eineinhalb Minuten zu spielen, die Türkei wirft alles nach vorne, geistesgegenwärtig nutzt Adelina Worseck eine Lücke und schießt aus der gegnerischen Hälft sicher ins verwaiste Tor. Es steht 7:1 als Ilzhöfer in letzter Minute einen weiteren Treffer erzielt, die Begegnung wird mit 8:1 abgepfiffen.
Dieser Auftaktsieg kann Wegweiser für die weiteren Begegnungen auf dem Weg in die Finalrunde sein. Mit Polen und Großbritannien warten in den kommenden Tagen schwere, aber schlagbare Gegnerinnen auf sie. Kenia ist eine vollends unbekannte Komponente, es verspricht spannend zu bleiben.
Tore GER
Amanda Wysocka – vier, Nicole Ilzhöfer – drei, Adelina Worseck – eins
Weitere Gruppenspiele für GER
3. März GER vs POL 13 Uhr deutsche Zeit
5. März KEN vs GER 13 Uhr deutsche Zeit
7. März GER vs GBR 08:30 Uhr deutsche Zeit

Zurück zu gewohnter Stärke!
Die Futsal Frauen sind bereit für die 20. Winter Deaflympics 2024
Seit 2021 gehörten die Futsal Frauen zu den Erfolgsgaranten im DGSV Mannschaftssport. Bis zur Europameisterschaft 2022 in Italien brachte die Mannschaft immer eine Medaille mit nach Hause, bis heute standen sie immer zumindest im kleinen Finale von Welt- und Europameisterschaften.
Die Weltmeisterschaft 2023 in Sao Paulo – die Frauen hatten sich die Teilnahme mit leidenschaftlichem Engagement durch eine große Spendenkampagne ermöglicht – sollte der Prüfstein für das hochklassige Turnier in Erzurum sein, hier scheiterten sie beim Spiel um Bronze knapp an den Engländerinnen.
Erklärtes Ziel für Erzurum ist es, wieder eine Medaille aus einem internationalen Wettkampf mit nach Hause zu bringen, zumal eine Medaille bei den Deaflympics die Krönung jeder Sportkarriere ist. Bei den diesjährigen Weltspielen bekommen die Futsalspielerinnen erstmalig die die Gelegenheit dazu, da diese Sportart neu in das Programm der Winter Deaflympics aufgenommen wurde.
Zusammen mit den japanischen Weltmeisterinnen 2023 und der Mannschaft aus Polen gehören die Britinnen mit zu den favorisierten Turnierteilnehmerinnen und zur schärfsten Konkurrenz im Kampf um deaflympisches Edelmetall. Die Herausforderung ist groß.
Und dieser Herausforderung wird sich das Team aus Deutschland stellen. Bundestrainer Fillip Kieffer dazu:“ Wir werden zu unserer gewohnte Stärke zurückfinden. Das Team ist hochmotiviert, die Stimmung untereinander großartig!“ Mit einer Aufstellung aus erfahrenen Spielerinnen und leistungsstarkem Zuwachs stehen die Chancen für die DGSV Auswahl gut, bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitzureden.
Teilnehmerländer:
Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, Kenia, Polen, Spanien, Türkei
Alle Ergebnisse unter: https://winterdeaflympics2023.com/
Arda Yenen wird ausgezeichnet!
Der Sportjugendförderpreis 2024 der Sparkasse Dortmund und der Stiftung Kinderglück!
Yenen setzte sich gegen alle Bewerber*innen um diesen begehrten Preis durch. Mit seiner Bronzemedaille bei den Tischtennis Weltmeisterschaften der Gehörlosen in Taipeh/TPE überzeugte er auf ganzer Linie.
Sechzehn Spieler waren gemeldet, Yenen setzte sich gemäß seinem Motto „Yess – I will!“ im Viertelfinale gegen den favorisierten Hahyeon Park aus Südkorea in einem harten Match durch und sicherte sich den Einzug ins Halbfinale und das hochverdiente Edelmetall.
Der ukrainische Gegner im Halbfinale, der damals noch 18jährigen Maksym Ovcharenko, war noch unschlagbar für ihn – aber das junge Talent aus Deutschland zeigt klare Ambitionen: „Mein nächstes Ziel ist Gold!“
Yenen ist ein hochtalentierter und in jeder Hinsicht engagierter junger Spieler, der in der deutschen Tischtennis Szene kein unbeschriebenes Blatt ist. Vor allem dadurch wurde ihm die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft möglich gemacht, er warb die Mittel über eine Crowdfunding-Kampagne ein und erfuhr eine überwältigende Unterstützung von allen Seiten.
Für seinen persönlichen Einsatz und seine sportliche Leistung nahm er am 27.01.2024 aus den Händen von Sparkassen-Vorstand Peter Orth, SSB-Vorstandsmitglied Lisa Stade und dem Vorsitzenden der Stiftung Kinderglück, Bernd Krispin seine Auszeichnung entgegen – ein weiterer Motivationsschub für seine sportliche Zukunft!
Eine überzeugende Mannschaft am Brett!
Erneut tritt aus den Reihen des Verbandes eine starke Schach-Mannschaft bei den 20. Winter Deaflympics in Erzurum an. 2019 holten sie die einzige Medaille der Delegation nach Deutschland – Silber in der Teamwertung!
An diesen Erfolg möchten sie erneut anknüpfen, zusammen mit Trainerspieler Sergey Salov, Internationaler FIDE Meister, sind die Chancen in der Mannschaftswertung vielversprechend. Er sowie die Mitspieler Arthur Kevorkov und Mohammadreza Ghadimi sind erfahrene Talente mit einer beeindruckenden Agenda. Ergänzt wird das Team durch Dr. Wolfgang Kössler, Christian Opitz und Peter Preisner.
„Wir haben das Ziel – eine Medaille im Mannschaftsturnier in der Türkei – fest im Blick!“ so Spartenleiter Holger Mende. Beim letzten Wettkampf auf Weltniveau, der WM in Warschau 2022, verpasste Deutschland den Bronzerang um einen Wimpernschlag in der Feinwertung und die Vorbereitungen bei Lehrgängen und im Training laufen auf Hochtouren. Alle sechs Spieler sind hochmotiviert und bereit.
Während die Spieler im Mannschaftsturnier eine wichtige Rolle bei der Medaillenvergabe spielen werden, wird es im Blitzschach Einzel Wettkampf eine deutlich größere Herausforderung. Hier muss es das Ziel sein, die vorderen Plätze mit zu belegen, erwartungsgemäß werden zahlreiche herausragende und starke Spieler*innen aus aller Welt ihr Können am Brett zeigen.
Alle Ergebnisse während der Spiele vom 02. bis 12. März sind auf der offiziellen Homepage dieses multikulturellen weltumspannenden Wintersport-Events zu finden: https://winterdeaflympics2023.com/
Die deutschen Schachspieler, die mit Stolz unser Land repräsentieren werden, sind:
Sergey Salov - GSBV Halle/S. & Lübecker Schachverein 1873
FIDE Internationaler Meister = FIDE IM & ICCD Gehörlosen Großmeister = ICCD GM
ELO 2157 Blitzschach - Schach ELO 2190
Deaflympics-Mannschaftssilber 2019
Artur Kevorkov - GSBV Halle/S. & Lübecker Schachverein von Mitglied im 1873 e.V.
ICCD Gehörlosen Internationaler Meister = ICCD IM
ELO 2158 Blitzschach - Schach ELO 2127
Deaflympics-Mannschaftssilber 2019
Mohammadreza Ghadimi - GSBV Halle/S. und Schachclub Doppelbauer Kiel
ICCD Gehörlosen Internationaler Meister = ICCD IM
Blitzschach ELO 2148 - Schach ELO 2126
Deaflympics-Mannschaftssilber 2019
Dr. Wolfgang Kössler - Dresdner GSV & Schachverein Mattnetz Berlin
Deaflympics-Mannschaftssilber 2019
Christian Opitz - GSBV Halle/S. & Schachclub Radolfzell
Blitzschach ELO 1990 – Schach ELO 1940
Deaflympics-Debüt
Peter Preisner - Hamburger GSV & Schachclub 8/25 Mülheim e.V.
Deaflympics-Debüt
1st World Deaf Youth Games in São Paulo/BRA
Die ersten World Deaf Youth Games sind vorbei und für Deutschland gab es 2 Gold und 4 Bronzemedaillen. Ein großartiger Erfolg, welcher der Leistung von Schwimmerin Paula Pichier und dem persönlichen Engagement ihres Vaters, Stefan Pichier zu verdanken ist!
Paula Pichier, die mit 14 Jahren an der unteren Altersgrenze der Spiele lag, hatte sich 2021 bei der Kurzbahn-WM in Gliwice/POL bereits gut eingeführt und 2022 bei den Deaflympics in Caxias do Sul/BRA erneut gezeigt, dass sie auf dem Weg ist, eine Spitzenschwimmerin zu werden.
Durch ihr junges Alter war sie in den Hauptwettbewerben bislang aber noch körperlich im Nachteil gegenüber den älteren, kräftigeren Schwimmerinnen. Ihre fantastische Form konnte sie jetzt erstmals bei den World Deaf Youth Games im Wettbewerb mit Athletinnen ihrer Altersgruppe unter Beweis stellen.
Pichier war für 6 Wettkämpfe gemeldet: 50m Rücken, 200m Lagen, 50m Freistil, 50m Schmetterling, 200m Freistil und 100m Rücken.
Die drei ersten Disziplinen musste sie aufgrund der engen Wettkampfplanung am selben Tag schwimmen. Sie ließ sich von der enormen Belastung aber nicht beeindrucken und holte in allen drei Wettkämpfen Medaillen, über die 200m Lagen sogar den Titel.
Erneutes Gold gab es einen Tag später über 50m Schmetterling und am 19.01.2024 legte Pichier noch einmal nach und holte 2x Bronze über 200m Freistil und 100m Rücken.
Ein Deutscher Rekord und vier Altersklassenrekorde rundeten die eindrucksvolle Erfolgsliste ab.
Für die junge Schwimmerin ist ein weiterer Meilenstein erreicht, indem sie nicht nur einmal, sondern gleich 6x auf dem Treppchen gestanden hat und zweimal sogar die Nationalhymne für sie gespielt wurde.
Abschließend ist zusagen, dass die Veranstaltung noch in den Kinderschuhen steckt, das haben die organisatorischen Probleme gezeigt. Aber der Grundstein ist gelegt. Wie in Zukunft die Teilnahme auch für deutsche Athlet*innen besser gelöst und finanziert werden kann, wird in den kommenden Jahren ein wichtiges Thema im Verband sein.
1st World Deaf Youth Games in São Paulo/BRA
Vom 15. – 22. Januar 2024 finden in São Paulo/Brasilien die ersten World Deaf Youth Games statt. Teilnehmer*innen der Spiele bewegen sich in der Altersgruppe von 14 – 18 Jahren.
Wettkämpfe finden in den Disziplinen Badminton, Basketball, Leichtathletik, Schwimmen und Tischtennis statt.
Paula Pichier, mit 14 Jahren die jüngste Schwimmerin im deutschen Gehörlosen-Nationalkader, hatte sich im vergangenen Jahr darum beworben, an den Spielen teilzunehmen. Da die Veranstaltung aber von Seiten des Bundesministeriums des Innern und für Heimat nicht förderfähig ist, hatten sie und ihr Vater Stefan Pichier, der auch Technischer Leiter der Sparte Schwimmen im DGSV ist, beschlossen auf eigene Kosten nach Brasilien zu fliegen und Deutschland bei den WDYG zu vertreten.
Die Bedingungen vor Ort sind für Paula Pichier nicht ideal. Für den Temperaturunterschied zwischen deutschem Winter und brasilianischem Sommer war die Eingewöhnungszeit vor Ort zu knapp, aber sie ließ sich davon nicht beeindrucken.
Bereits am ersten Wettkampftag setzte sie sich eindrucksvoll gegen die Konkurrenz aus der ganzen Welt durch und gewann gleich drei Medaillen: Gold über 200 m Lagen (02:39,14) und Bronze über 50 m Rücken (00:33,97) und 50 m Freistil (00:29,13).
Innerhalb von nur 75 Minuten bestritt sie drei Wettkämpfe und holte dabei nicht nur Medaillen, sondern stellte darüber hinaus in Vorläufen und Finals einen neuen Deutschen Gehörlosen-Rekord auf, vier Altersklassenrekorde und fünf persönliche Bestzeiten.
Drei Wettkämpfe bis zum Ende der Spiele stehen für Paula Pichier noch auf dem Plan. Wir wünschen ihr dafür weiterhin viel Erfolg!