Erster Lehrgang der Deafgirls
Ein Traum wurde zur Wirklichkeit: Vom 11.-13. Oktober 2024 fand für die Deutsche Gehörlosen Handball-Nationalmannschaft der Frauen ihr erster Lehrgang in Haßloch satt. Fünfzehn Spielerinnen waren dabei.
Los ging es mit einer kurzen Kennlernrunde und der ersten Trainingseinheit. Dabei stand auch das Kennenlernen gepaart mit handballerischen Aspekten im Fokus. Weiter ging es am Samstag nach einem gesunden Frühstück mit dem nächsten Training. Hier war etwas für die Torfrau dabei und auch das Passen standen im Vordergrund. Nach dem Mittagessen war Training ohne Hörhilfen angesagt. Dort wurde auf den individuellen Angriff und die individuelle Abwehr eingegangen. Ohne Hörhilfen zu trainieren und am Schluss auch zu spielen war für alle Beteiligten eine neue Erfahrung, da alle Spielerinnen und auch die Trainerinnen aus hörenden Vereinen kommen und nicht jede die Gebärdensprache beherrscht. So mussten andere Hilfsmittel, zum Beispiel die Taktiktafel, eingesetzt werden. Aber es funktionierte.
Weiter ging es mit einem Kurzinput von Norbert Hensen, Sportdirektor des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes, zur Deutschen Gebärdensprache und allgemeinen Informationen. Nach einem langen Tag ging es dann völlig erschöpft, aber glücklich ins Bett, um am Sonntag topfit in das erste Trainingsspiel gegen die HSG Eckbachtal zu gehen.
Sonntag startete die Spielvorbereitung mit einer Teambesprechung und dem Warm-Up.
Hoch motiviert ging’s dann ins Trainingsspiel. Taktische Vorgaben gab es keine. Da die Spielzeit 3x20 Minuten betrug, legte das Trainerinnenteam Fokusbereiche für die jeweiligen Drittel fest. Immer wieder wurden auch neue Konstellationen auf dem Feld ausprobiert, so dass sich die Trainerinnen einen Eindruck der Sportlerinnen unter Wettkampfbedingungen machen konnten. Am Ende stand ein unerwarteter, aber verdienter 32: 28 Sieg auf der Anzeigetafel. Ein historischer Moment.
Die Bundestrainerin Christiane Weber sagt zum Trainingslager und Spiel folgendes: „Der Lehrgang war von Beginn an von Allen mit sehr viel Offenheit und Motivation geprägt. Das Kennenlernen und der Teamgedanke waren immer präsent. Im Testspiel haben dann die Spielerinnen gezeigt, was für ein Potenzial in ihnen steckt. Besonders im Angriff waren die Kreativität und Spielfreude zu sehen, egal welche Position wir Trainerinnen ihnen zuwiesen. In der Abwehr müssen wir sicherlich noch an der Kommunikation ohne Worte arbeiten und auch im Tempospiel ist noch Luft nach oben. Insgesamt war es ein toller Lehrgang, der Lust auf mehr macht.“
Erfolgreiche Teilnahme an der EDKC European Deaf Karting Championship 2024 - Deutschland erneut Europameister
Die EDKC European Deaf Karting Championship fand dieses Jahr in Vandel, Dänemark, in der Nähe von Billund, statt.
Wir kamen am Donnerstag, den 12. September, an und trainierten im Regen. Es war schön, viele Bekannte aus verschiedenen Ländern wiederzusehen.
Am Freitag, den 13. September, fand das individuelle Rennen (Einzelrennen) statt. Das Rennen wurde live auf YouTube übertragen. Insgesamt nahmen 90 Fahrer/innen, davon 22 aus Deutschland, teil. Es war sonnig und trocken – ideale Bedingungen für den Wettkampf. Jede/r Fahrer/in fuhr dreimal 5 Minuten Qualifikation und 10 Minuten Rennen. Nach dem Einzelrennen erhielten die Plätze 1 bis 3 eine Medaille und standen auf dem Podium. Die Ergebnisse der drei Rennen wurden zusammengezählt, und die Fahrer/innen in die Gruppen A bis E eingeteilt.
Das Finale dauerte 20 Minuten. In den Gruppen A bis C fuhren die meisten deutschen Fahrer/innen. In Gruppe C gewann Christian Meling vom GSV Osnabrück den 3. Platz und Stefan Reiz vom GTSV Essen den 1. Platz. Olivia Voelker vom Kölner GSV erreichte in Gruppe B den 3. Platz, während Deniz Boyaci vom GTSV Essen den 1. Platz holte.
Das Nation Team Rennen fand am Samstag, den 14. September, statt. Auch an diesem Tag herrschte gutes Wetter, und die Zuschauer konnten das Rennen draußen verfolgen.
Insgesamt nahmen 7 Länder teil: Deutschland, England, Dänemark, Irland, Nordirland, Österreich und Polen, mit jeweils sechs Herren und zwei Damen pro Team. Es war ein spannendes Rennen!
Alexandra Merkel und Markus Warnebier sind erfahrene Fahrer/innen und wurden auch in der Vergangenheit oft nominiert. Olivia Voelker, Marvin Beer und Felix Wischlitzki nahmen zum zweiten Mal an der EDKC teil. Günther Schroff war ebenfalls zum zweiten Mal dabei, jedoch das letzte Mal vor elf Jahren. Devin Klapötke und Deniz Boyaci waren zum ersten Mal nominiert. Im Damen-Finale erreichte Alexandra Merkel den 1. Platz und widmete ihren Sieg der verstorbenen Nordirin Lynda Mckeown. Lynda war bis 2016 in der Nationalmannschaft Nordirlands aktiv, und es gab damals eine spannende Konkurrenz zwischen Alexandra und ihr. Alexandra hielt bei der Siegerehrung eine kurze Rede über Lynda und übergab den Pokal an den Kapitän des nordirischen Teams in Gedenken an Lynda. Olivia Voelker belegte den 2. Platz. Es war ein schönes Rennen zwischen Olivia und Alexandra, und Olivia Voelker war die schnellste Fahrerin des gesamten Rennens.
Felix Wischlitzki kämpfte hart um den 1. Platz in der letzten Vorrunde und konnte starke Gegner blockieren. Leider fuhr er über die roten und weißen Begrenzungen sowie die blaue Fläche und erhielt eine Strafe. Im Finale fuhr er dann in Gruppe B, was uns alle überraschte. Dennoch gewann Felix im Finale den 1. Platz in Gruppe B.
Im Herren-Finale der Gruppe A fuhren fünf Deutsche: Markus Warnebier, Marvin Beer, Devin Klapötke, Deniz Boyaci und Günther Schroff. Sie kämpften hart, denn Gruppe A ist die anspruchsvollste und stärkste Gruppe.
Am Abend fand eine Gala mit einem leckeren Essen und der spannenden Siegerehrung statt. Wir erfuhren, dass wir erneut Europameister geworden sind, und die Freude war riesig!
Das deutsche Team erreichte insgesamt 273 Punkte und wurde damit zum 11. Mal Europameister! Das englische Team wurde mit nur 9 Punkten Rückstand Vize-Europameister, während Dänemark den 3. Platz belegte.
Die beiden Tage haben uns großen Spaß gemacht. Es war ein fairer Wettkampf, bei dem wir alte Bekannte wieder getroffen und neue Kontakte geknüpft haben.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren des EDKC in Dänemark!
Wir danken auch dem DGSV für die finanzielle Unterstützung, dank der wir einheitliche T-Shirts und Overalls tragen konnten.
Im kommenden Jahr wird die European Deaf Karting Championship in Italien stattfinden.
Abschlussbericht Gehörlosen Straßen-Radsport WM 6.-15.9.24 in Polen
Die gerade zu Ende gegangene Straßen-Radsport-WM war der erste internationale Wettkampf des neu aufgestellten Radsportkaders. Alle Sportlerinnen und Sportler hatten gewissenhaft und fleißig trainiert und sich bestens vorbereitet. Trotzdem stellte sich im Vorfeld die Frage, wie sich die Athletinnen und Athleten gegen die internationale Konkurrenz behaupten würden.
Mit 7 Medaillen und zusätzlich 3 vierten Plätzen in 4 Disziplinen (jeweils Männer und Frauen) wurde diese Frage mehr als deutlich beantwortet. Dies spiegelte sich klar im 1. Platz des Medaillenspiegels wieder.
In 6 von 8 Wettkämpfen standen deutsche Athletinnen und Athleten auf dem Podest. Jede Fahrerin und jeder Fahrer brachte eine Medaille nach Hause, und Bianca sogar einen kompletten Medaillensatz.
Zu den Rennergebnissen im Einzelnen:
Sprint Männer:
- Leon Brunnert – Silber
- Stefan Kneer – Vierter
- Felix Wahala – 7. Platz (im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister verloren)
- Max Jehle – 9. Platz (zweitbeste Qualifikationszeit aller Starter, unglückliches Aus im Achtelfinale)
Die gleichmäßig hohe Stärke der deutschen Männer war hier bereits erkennbar. Besonders hervorzuheben ist natürlich der Vizeweltmeistertitel unseres 16-jährigen Youngsters Leon. An dieser Stelle möchten wir nochmals allen im Verband danken, die unserem Trainerurteil vertraut und sich für Leons Teilnahme eingesetzt haben, als es darauf ankam. Danke!
Sprint Frauen:
- Bianca Metz – Gold
In ihrer Paradedisziplin besiegte Bianca im Finale niemand Geringeres als die Deaflympics-Siegerin von 2022.
Zeitfahren Männer:
- Max Jehle – Gold
- Felix Wahala – Vierter
- Stefan Kneer – 7. Platz (trotz Defekt und Radwechsel)
- Leon Brunnert – 11. Platz
Auch in diesem Wettkampf, der im Vergleich zum Sprint fast gegenteilige Anforderungen an die Athleten stellt, konnten wir nicht nur den Weltmeister stellen. Alle Fahrer bewegten sich auf einem hohen Niveau. Selbst Leon, der aufgrund seines Alters in dieser Disziplin naturgemäß noch benachteiligt ist, ließ mehr als die Hälfte der Starter hinter sich.
Zeitfahren Frauen:
- Bianca Metz – Silber
Trotz einer Strecke, die ihrem Fahrertyp (Sprinterin) nicht entgegenkam, erkämpfte sich Bianca Silber. Wäre die Strecke etwas mehr auf ihre Stärken zugeschnitten gewesen, wäre sicherlich auch Gold in Reichweite gewesen.
Punktefahren Männer:
- Felix Wahala – Silber
- Stefan Kneer – Bronze
- Max Jehle – Vierter
- Leon Brunnert – DNF (nach aufopferungsvoller Fahrt für den Teamerfolg)
Radsport ist Teamsport, und heute gewann das gesamte Team Silber. Felix folgte dem späteren portugiesischen Weltmeister, als dieser aus dem Feld ausriss, während die anderen drei Fahrer das Feld für ihn kontrollierten. Als Felix aufgrund eines Defekts den Portugiesen ziehen lassen musste, sprang Stefan ein und sicherte selbstlos die Silbermedaille für das Team. Erst danach ging es um die Punkte für Bronze. Leon und Max kontrollierten das Feld weiterhin, wobei Max den Gegnern den letzten Punkt der Wertungen abnahm. Leon arbeitete unermüdlich, fing Ausreißer ein und bremste. Kurz vor Schluss wurde Leon vom Trainer und Spartenleiter aus dem Rennen genommen, um ihn für das Straßenrennen zu schonen.
Punktefahren Frauen:
- Bianca Metz – Bronze
Bianca lieferte sich einen packenden Zweikampf um die Punkte für Platz 2 und 3, der erst im letzten Sprint entschieden wurde. Sie sicherte sich zwar mehr Punkte als ihre Konkurrentin, doch es reichte knapp nicht für Silber. Auch hier zeigt sich: Radsport ist Teamsport. Hätte sie eine Mannschaftskameradin gehabt, die den anderen noch Punkte weggenommen hätte, wäre es Silber, wenn nicht sogar Gold geworden. Dies unterstreicht die Wichtigkeit von Sichtungsmöglichkeiten durch die Bundestrainer – für dauerhaften Erfolg braucht es einen breiteren Kader.
Straßenrennen Männer:
- Max Jehle – 10. Platz
- Stefan Kneer – 12. Platz
- Leon Brunnert – 16. Platz
- Felix Wahala – DNF
Nach den überragenden Vorstellungen des deutschen Teams in den vorherigen Wettbewerben hieß es nun für alle anderen: "Alle gegen Deutschland." Die DGSV-Athleten arbeiteten hart und versuchten, das Rennen zu dominieren, doch gegen die gemeinsame Übermacht der anderen Nationen fanden sie kein Mittel. Hier zeigten sich beim noch frisch zusammengestellten Team Abstimmungsprobleme. Diese zu beheben und weitere taktische Möglichkeiten zu entwickeln, wird ein Schwerpunkt in den Lehrgängen für Tokio sein.
Straßenrennen Frauen:
- Bianca Metz – 4. Platz
Im Straßenrennen der Frauen versuchte Bianca, sich vor dem 1,5 km langen, extrem steilen Anstieg einen Vorsprung herauszufahren. Dies gelang nicht, da zunächst niemand mit ihr fahren wollte, als es noch zu früh war für einen Alleingang, und später, als ein Solo möglich gewesen wäre, ließ keine Konkurrentin sie ziehen. Es kam zu einem bergauf Duell der fünf Favoritinnen. Trotz des für sie unpassenden Geländes belegte Bianca einen guten 4. Platz ohne großen Zeitverlust. Eine top organisierte WM in Polen ging zu Ende. Wir hatten ein starkes Team vor Ort, mit Franziska als Physiotherapeutin und Jonas als Mechaniker, sowie den beiden Bundestrainern Benjamin und Timo. Teamleiter Gerald sagt: "Danke!"
Der Erfolg des deutschen Kaders reißt nicht ab! - Wieder Gold und Silber für Deutschland im Einzelzeitfahren
Auch im zweiten Rennen der Weltmeisterschaft in Polen gelang es, sich wieder an der Weltspitze zu behaupten.
Mit Max Jehle hatte das Trainerduo zusammen mit Fachwart Mielke-Weyel den richtigen Riecher. Auf Grund seiner Leistung beantragten sie kurz vor der WM dessen Aufnahme in den Kader, er wurde für die Wettkämpfe nominiert und rechtfertigte das mit Debütanten-Gold über die 27km Strecke der Männer.
In enger Abstimmung mit den Trainern hatte Jehle ein ausgesprochen starkes Rennen gefahren und auch nachdem der zweite Block über die Ziellinie gefahren war, blieb er unangefochten mit 44 Sekunden Vorsprung in der Topposition, er ist der neue Weltmeister im Einzelzeitfahren!
Die Bedingungen für die Wettkämpfer*innen waren optimal – ein sonniger Tag, kaum Wind, eine hervorragende Organisation seitens des polnischen Ausrichters, alles stimmte. Die gut abgesperrte Strecke war technisch sehr anspruchsvoll mit langen Steigungen und gefährlichen Abfahrten.
Die deutschen Fahrer starteten im ersten Block und platzierten sich dort alle unter den ersten fünf, an der Spitze Jehle, gefolgt von Favorit Chionis aus Griechenland, Wahala lag auf dem Bronzerang. Er wurde auf Platz vier verdrängt, der Pole Pawel Arciszewski, Silbermedaillengewinner der Deaflympics 2021, setzte sich im zweiten Block noch vor Chionis auf Platz zwei. Insgesamt waren die Platzierungen der Männer ab dem dritten Platz sehr eng, nur wenige Sekunden entschieden über das Endergebnis, entscheidende Sekunden, die z.B. Kneer durch einen Defekt am Rad verlor.
Metz bewies ein weiteres Mal, dass sie auf dem Rad zu Spitzenleistungen aufläuft, sie holte den Vizetitel über die 18km der Frauen. Sie fuhr ein solides Rennen und überquerte die Ziellinie mit zwei Minuten Abstand zu Long Hoi aus Macau, die nach längerer Pause wieder auf dem Rad an den Start ging.
Ebenfalls mit einer hervorragenden Leistung setzte sich Stefan Kneer bis zum B-Damit standen auch gestern wieder zwei Deutsche auf dem Podest, morgen geht es ins Punkterennen.
Ein sensationeller Auftakt! - Gold und Silber für Deutschland im Sprint!
Der deutsche Radsport Kader hätte kaum besser in die Rennen starten können – Bianca Metz und Leon Brunnert veredelten den Tag mit Gold und Silber! Stefan Kneer schaffte es ins B-Finale und unterlag knapp dem erfahrenen Andre Soares aus Portugal.
Metz erreichte unangefochten das Halbfinale gegen die Japanerin Yukari Minhoara, die nach einem verlorenen ersten Durchgang im zweiten Durchgang versuchte, durch einen Angriff unmittelbar nach der Wende doch noch zu gewinnen. Sie wurde jedoch von Metz eingeholt, die die Attacke souverän konterte und im Finale auf Yelisaveta Topchaniuk traf – die vierfache Deaflympics Siegerin im Straßenwettkampf von 2021 in Caxias do Sul. Die Ukrainerin hatte Pech, sie stürzte im ersten Durchgang bei der Wende, der Punkt ging an Metz. Den zweiten Durchgang konnte die deutsche Fahrerin ebenfalls knapp für sich entscheiden, nachdem Topchaniuk schon früh nach der Wende angriff und einen Vorsprung holte. Sie hatte damit eine Lücke gerissen, die von Metz über fast 500 Meter gekonnt wieder zugefahren wurde.
Metz ist zurück auf dem internationalen Radsport Parkett und die neue Weltmeisterin im Sprint!
Für eine echte Sensation sorgte der junge Debütant Leon Brunnert. 25 Fahrer aus zehn Nationen waren im Sprint am Start, darunter hochkarätige Fahrer wie der Portugiese Andre Soares, den Brunnert im Halbfinale aus dem Rennen warf. Ursprünglich sollte er auf Grund seiner Jugend nicht teilnehmen dürfen, der Verband setzte sich hartnäckig mit einem Antrag auf Ausnahmegenehmigung durch und das junge Talent belohnte Trainer und Verantwortliche dafür mit einer überragenden Leistung! Erst gegen den erfahrenen Griechen Panagiotis Chionis musst er sich im Finale geschlagen geben.
Brunnert zeigte gleich in seinem ersten Rennen gegen die bekannten Größen im internationalen Radsport, dass er eine ernst zu nehmende Konkurrenz ist und zukünftig mit ihm zu rechnen sein würde. Vizeweltmeister im Sprint – ein stolzes Ergebnis nicht nur für ihn allein, auch für alle, die ihn auf dem Weg dorthin begleitet hatten.
Ebenfalls mit einer hervorragenden Leistung setzte sich Stefan Kneer bis zum B-Finale durch. Im Viertelfinale ging es in einem spannenden Wettstreit gegen den Japaner Kota Tanaka in die dritte Runde, Kneer gewann durch Attacke in der Wende den entscheidenden Vorsprung und den Einzug ins Halbfinale, wo er auf den späteren Weltmeister Chionis traf, der ihn klar besiegte. Auch gegen Soares musste er sich geschlagen geben, kann aber zu Recht stolz auf den Einzug ins B-Finale sein, ein sehr gelungenes Debüt für den Deutschen!
Felix Wahala erreichte das Viertelfinale, traf früh auf den starken Griechen Chionis und schied aus. Er beendete diesen Wettkampftag der Weltmeisterschaft auf einem respektablen 7. Platz.
Max Jehle konnte sich bei den 25 Männern die zweitbeste Zeit in der Qualifikation sichern. Aufgrund eines taktischen Manövers des Konkurrenten, von dem Jehle überrascht wurde und es dann nicht mehr schaffte, den Anschluss zu halten, schied Jehle leider vorzeitig aus dem Wettkampf aus. Er hat jedoch als Debütant bei internationalen Rennen mit seiner Qualifikationszeit eine Ansage an die Konkurrenz gemacht, dass auch in Zukunft auf internationalem Boden mit ihm zu rechnen ist.
Alle Fahrer und die Fahrerin qualifizierten sich, alle fünf zeigten Kampfgeist und gemeinsam zeigten sie dem internationalen Radsport, dass Deutschland im Radsport zurück ist. Die gezielte und engagierte Arbeit des Trainerduos Hill und Holloway sowie die Unterstützung durch den Verband machten die Weltmeisterschaft schon am ersten Wettkampftag zu einem zukunftsweisenden Meilenstein für den deutschen Radsport. In den folgenden Rennen liegen für alle weitere Chancen, sich auf Weltniveau zu beweisen.
World Deaf Beach Volleyball Championships in Prag
Vom 26.8.2024 bis zum 01.09.2024 fanden die Beachvolleyball-Weltmeisterschaften in Prag statt. Insgesamt nahmen daran 14 Frauen- und 13 Männerteams teil.
Das deutsche Team reiste mit zwei Männerteams an. Die Anreise am 25.8. und die Ankunft im Hotel verliefen verliefen ohne Probleme.
Zum deutschen Aufgebot gehörten das Team Deutschland 1 mit Max Pähler/Henrik Templin; Deutschland 2 mit Tobias Franz/Max Schmidt; Physiotherapeutin Pia Wilke; Trainerin Tonya “Teee” Slacanin und Team Leader Frank Templin.
Das Hotel lag ein paar Gehminuten von der Beachanlage entfernt, war gut ausgestattet und hatte ein reichhaltiges Frühstücksangebot.
Die Beachvolleyball-Anlage bot gute Trainings- und Turnierbedingungen. Die deutschen Teams trainierten am Sonntag und Montag vor dem Turnier und konnten sich mit den Bedingungen Ort vertraut machen. Das einfache Mittagessen wurde dort an allen Tagen ausgegeben. Das Team konnte die Vielseitigkeit der Prager Gastronomie entdecken, indem es sich Abend für Abend ein Lokal für das Essen aussuchte.
Am frühen Montag Abend fand im Rahmen des Technical Meetings die Auslosung der vier Gruppen statt.
Deutschland 1 musste am ersten Wettkampftag gegen Polen 1 und Österreich, am zweiten Spieltag gegen den Medaillenanwärter Ukraine 2 spielen. Nach einer kurzen Nacht gab es für die Spieler am Dienstag bereits um 6.30 Uhr Frühstück, da Deutschland 1 um 9 Uhr und vor der Eröffnungsfeier sein 1. Spiel hatte.
Nach den ersten Spielen gab es die Eröffnungsfeier und die weiteren Gruppenspiele konnten beginnen.
Deutschland 1 gewann das Spiel gegen Polen 1 und Österreich souverän. Dagegen waren sie leider gegen die Ukrainer chancenlos.
Deutschland 2 musste gegen Polen 2 und Italien spielen. Es gab einen überzeugenden Sieg gegen Polen 2 und eine knappe Niederlage gegen Italien. Im weiteren Turnierverlauf gab es Siege und Niederlagen. Beide Teams qualifizierten sich für die Viertelfinale, die sie leider verloren. Bei den Platzierungsspielen konnte Deutschland 1 gegen Japan 2 gewinnen und erreichte somit den 7. Platz. Deutschland 2 setzte sich gegen Polen 2 durch und sicherte sich Platz 9 im Turnier.
Eine kleine Fangruppen mit Marco Sudy, Freunden und Familien besuchte die Spiele und die Deutschen Teams.
Die Finalspiele und die Abschiedszeremonie am Sonntag fanden parallel und abwechselnd zu den Finalspielen der tschechischen Meisterschaften der Hörenden statt und wurden live übertragen. In einer angenehmen und kameradschaftlichen Atmosphäre verabschiedeten sich die Teilnehmer und wünschen sich für ein gemeinsames Wiedersehen alles Gute.
Indien und Ukraine triumphieren bei der Weltmeisterschaft im Pistolen- und Gewehrschießen
Heute standen bei der Weltmeisterschaft die Wettkämpfe im 50-Meter-Gewehrschießen in drei Stellungen für Frauen und der 25-Meter-Standardpistolenwettbewerb der Männer auf dem Programm.
Im 25-Meter-Standard dominierte erneut die Weltspitze: Indien und die Ukraine lieferten sich ein spannendes Duell und bewiesen eindrucksvoll ihre Stärke. Der Inder Abhinav Deshwal setzte von Beginn an ein klares Zeichen, führte souverän durch den gesamten Wettkampf und krönte seine Leistung mit einem neuen Weltrekord. Die Silbermedaille ging an den Ukrainer Oleksii Lazebnyk, während Chetan Hanmant Sapkal aus Indien Bronze gewann. Für die deutschen Schützen lief es weniger erfreulich – sie belegten die letzten beiden Plätze. Die dominierende Leistung der Schützen aus Indien und der Ukraine zeigt, dass diese Nationen im Pistolenwettbewerb aktuell das Maß aller Dinge sind.
Im 50-Meter-Gewehrwettkampf mit drei Stellungen kämpften die Teilnehmerinnen in einem hochklassigen Qualifikationswettbewerb um den Einzug ins Finale. Mit dabei waren die Deutschen Sara Schäfer und Miriam Kraska. Während Schäfer aus gesundheitlichen Gründen früh aufgab, schaffte es Kraska ins Finale. Doch im Qualifikationswettbewerb setzten die Ukrainerin Violeta Lykova und die Inderin Mahit Sandhu mit einem gemeinsamen Weltrekord neue Maßstäbe. Dicht dahinter rangierte die Ungarin Mira Zsuzsanna Biatovszki.
Im packenden Finale bewies Mahit Sandhu erneut ihre Klasse und holte mit einer konstanten Spitzenleistung die Goldmedaille für Indien. Sie führte das Feld von Beginn an an und ließ ihren Konkurrentinnen keine Chance. Miriam Kraska hatte im Finale einen schweren Tag und konnte nicht mehr aufholen. Die Ungarin Biatovszki überholte schließlich Lykova und sicherte sich Silber, während die Ukrainerin Bronze gewann.
Indien und die Ukraine festigen damit ihre Ausnahmestellung im internationalen Schießsport – eine beeindruckende Vorstellung auf höchstem Niveau.
Spannung beim Finale der Weltmeisterschaft im 25-Meter-Standardfeuerpistolenwettbewerb der Männer
Am letzten Tag der Weltmeisterschaft stand der 25-Meter-Standardfeuerpistolenwettbewerb der Männer im Fokus. Für Deutschland traten Martin Böhlke und Bodo Funcke an, während drei Athleten aus der Ukraine ebenfalls um den Titel kämpften. Angesichts des kleinen Teilnehmerfelds schien die Ausgangslage günstig für das deutsche Team.
Der Wettkampf war geprägt von Nervosität und hoher Anspannung, insbesondere da Martin Böhlke lange Zeit die Führung innehatte. Doch der Ukrainer Serhii Fomin sah sich während des Wettbewerbs mit technischen Problemen konfrontiert und erhielt eine 10-minütige Pause für eine dringende Waffenreparatur. Wäre diese nicht erfolgreich gewesen, hätte ihm die Disqualifikation gedroht. Während die Reparatur andauerte, setzten die anderen Athleten ihren Wettkampf fort. Böhlke zeigte eine starke Leistung und konnte bis zum Ende des Wettbewerbs die Führung halten. Doch Fomin gelang die Reparatur seiner Waffe, und er kehrte in den Wettkampf zurück. In einem packenden Finish sicherte sich Fomin knapp die Goldmedaille, während Martin Böhlke mit Silber für Deutschland glänzte. Den dritten Platz belegte der Ukrainer Orhorodnyk. Bodo Funcke belegt den 5. Platz.
Besondere Ehrung für junge Athleten aus Indien
Im Anschluss an den Wettkampf wurden die Medaillengewinner ausgezeichnet. Doch bevor die Weltmeisterschaft offiziell zu Ende ging, ehrte das Organisationskomitee zwei der jüngsten Teilnehmer. In einer beeindruckenden Leistung wurden die beiden Auszeichnungen an zwei junge Sportler aus Indien vergeben.
Abhinav Deshwal (17) und Anuya Prasad (16) wurden für ihre herausragenden Erfolge geehrt:
Anuya Prasad gewann Gold in der Disziplin 10 Meter Luftpistole.
Abhinav Deshwal holte:
- Silber in 10 Meter Luftpistole
- Silber in 10 Meter Luftpistole Mannschaft
- Gold in 25 Meter Pistole
- Gold in 25 Meter Standardpistole
- Silber im 10 Meter Luftpistole Mixed-Wettbewerb
Frau Henrion vom Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie Timo Kruckenmeyer vom Gehörlosensportverband Niedersachsen überreichten den beiden Nachwuchstalenten eine Nana-Figur, eine bekannte Skulptur aus Hannover, und würdigten die beeindruckenden Leistungen der jungen Sportler.
Dank und feierlicher Abschluss
Daniel Haffke, der den Deutschen Gehörlosen-Sportverband vertrat, dankte im Anschluss allen teilnehmenden Nationen und hob besonders die Unterstützung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat, die Stadt Hannover und die Lotto-Stiftung Niedersachsen hervor.
Ingo Schweinsberg, Sportdirektor für Sportschießen des internationalen Gehörlosensportverbandes (ICSD), sprach Deutschland seinen Dank für die erfolgreiche Ausrichtung der Weltmeisterschaft aus. Mit zahlreichen gebrochenen Weltrekorden war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Schweinsberg blickte zudem bereits voller Vorfreude auf die Deaflympics 2025 in Tokio.
Zum feierlichen Abschluss wurde die ICSD-Flagge eingeholt und an Daniel Haffke übergeben, der sie anschließend an den internationalen Verband weiterreichte. Mit dieser symbolischen Geste wurde die Weltmeisterschaft offiziell beendet.
Der Medaillenspiegel der Weltmeisterschaft unterstreicht eindrucksvoll die herausragenden Leistungen von Indien und der Ukraine, die das Turnier klar dominierten. Beide Nationen sicherten sich zahlreiche Podestplätze und bewiesen ihre exzellente Form. Für Deutschland gestaltete sich der Wettkampf herausfordernd, doch mit großem Einsatz konnten am Ende vier hart erkämpfte Medaillen gewonnen werden – ein Ergebnis, das den hohen Konkurrenzdruck und die starke internationale Beteiligung widerspiegelt.
Taiwan jubelt über erste Medaille, Deutschland ohne Medaillenerfolg
Nach dem gestrigen Medaillenjubel für Deutschland setzte sich die Spannung heute bei den Wettkämpfen mit der 25-Meter-Pistole der Männer und dem 50-Meter-Gewehr der Frauen fort.
Am Morgen traten die besten 12 Schützen im 25-Meter-Pistolen-Wettbewerb an, um sich ihren Platz im Finale zu sichern. Der Ukrainer Oleksandr Kolodii sorgte dabei für eine Sensation: Mit 575 Ringen stellte er einen neuen Weltrekord auf. Doch der Wettkampf blieb nicht ohne Kontroversen. Sein Landsmann Oleksii Lazebnyk qualifizierte sich zunächst ebenfalls für das Finale, doch ein Protest des kroatischen Teams brachte eine Wende. Nach eingehender Prüfung disqualifizierte die Jury Lazebnyk aufgrund einer nicht regelkonformen Ausrüstung – ein dramatischer Moment, der Boris Gramnjak aus Kroatien den Einzug ins Finale ermöglichte. Für die deutschen Teilnehmer Martin Böhlke und Bodo Funcke war es jedoch ein bitterer Tag: Sie verpassten den Finaleinzug und mussten ihre Hoffnungen auf eine weitere Medaille begraben. Deutschland hat bisher nur eine Bronzemedaille in der Mannschaftswertung errungen.
Der 50-Meter-Gewehrwettbewerb der Frauen bot packende Momente und Hochspannung. Bei optimalen Wetterbedingungen kämpften elf Schützinnen um den Einzug ins Finale. Die Deutsche Miriam Kraska machte es besonders spannend, als sie ihre Schüsse buchstäblich in letzter Sekunde abgab. Schließlich konnten sich sowohl Kraska als auch ihre Landsfrau Sabrina Eckert für das Finale qualifizieren. Hier setzte die Inderin Mahit Sandhu ein weiteres Ausrufezeichen: Nach ihrem Sieg in der Qualifikationsrunde holte sie sich im Finale nicht nur die Goldmedaille, sondern stellte erneut einen Weltrekord auf. Ihre beeindruckende Konstanz – 22 von 24 Schüssen über 10 Ringe – sicherte ihr einen glanzvollen Sieg.
Auch für Miriam Kraska gab es im Finale spannende Momente: Sie gewann zwei nervenaufreibende Shoot-offs, musste sich jedoch letztlich mit dem 5. Platz begnügen. Sabrina Eckert belegte den 8. Platz. Der zweite Platz ging an die Ungarin Mira Zsuzsanna Biatovszki, die im Shoot-off die Ukrainerin Yuliia Yevtushenko besiegte, die sich mit Bronze zufriedengeben musste.
Im 25-Meter-Pistolen-Finale setzte sich erneut Oleksandr Kolodii durch und krönte seinen Tag mit 42 Ringen und einem weiteren Weltrekord. Silber ging an Abhinav Deshwal aus Indien, während Ming-Jui Hsu aus Taiwan die Bronzemedaille errang – die erste Medaille für Taiwan bei einer Schießsport-WM.