Indien und Ukraine triumphieren bei der Weltmeisterschaft im Pistolen- und Gewehrschießen
Heute standen bei der Weltmeisterschaft die Wettkämpfe im 50-Meter-Gewehrschießen in drei Stellungen für Frauen und der 25-Meter-Standardpistolenwettbewerb der Männer auf dem Programm.
Im 25-Meter-Standard dominierte erneut die Weltspitze: Indien und die Ukraine lieferten sich ein spannendes Duell und bewiesen eindrucksvoll ihre Stärke. Der Inder Abhinav Deshwal setzte von Beginn an ein klares Zeichen, führte souverän durch den gesamten Wettkampf und krönte seine Leistung mit einem neuen Weltrekord. Die Silbermedaille ging an den Ukrainer Oleksii Lazebnyk, während Chetan Hanmant Sapkal aus Indien Bronze gewann. Für die deutschen Schützen lief es weniger erfreulich – sie belegten die letzten beiden Plätze. Die dominierende Leistung der Schützen aus Indien und der Ukraine zeigt, dass diese Nationen im Pistolenwettbewerb aktuell das Maß aller Dinge sind.
Im 50-Meter-Gewehrwettkampf mit drei Stellungen kämpften die Teilnehmerinnen in einem hochklassigen Qualifikationswettbewerb um den Einzug ins Finale. Mit dabei waren die Deutschen Sara Schäfer und Miriam Kraska. Während Schäfer aus gesundheitlichen Gründen früh aufgab, schaffte es Kraska ins Finale. Doch im Qualifikationswettbewerb setzten die Ukrainerin Violeta Lykova und die Inderin Mahit Sandhu mit einem gemeinsamen Weltrekord neue Maßstäbe. Dicht dahinter rangierte die Ungarin Mira Zsuzsanna Biatovszki.
Im packenden Finale bewies Mahit Sandhu erneut ihre Klasse und holte mit einer konstanten Spitzenleistung die Goldmedaille für Indien. Sie führte das Feld von Beginn an an und ließ ihren Konkurrentinnen keine Chance. Miriam Kraska hatte im Finale einen schweren Tag und konnte nicht mehr aufholen. Die Ungarin Biatovszki überholte schließlich Lykova und sicherte sich Silber, während die Ukrainerin Bronze gewann.
Indien und die Ukraine festigen damit ihre Ausnahmestellung im internationalen Schießsport – eine beeindruckende Vorstellung auf höchstem Niveau.
Spannung beim Finale der Weltmeisterschaft im 25-Meter-Standardfeuerpistolenwettbewerb der Männer
Am letzten Tag der Weltmeisterschaft stand der 25-Meter-Standardfeuerpistolenwettbewerb der Männer im Fokus. Für Deutschland traten Martin Böhlke und Bodo Funcke an, während drei Athleten aus der Ukraine ebenfalls um den Titel kämpften. Angesichts des kleinen Teilnehmerfelds schien die Ausgangslage günstig für das deutsche Team.
Der Wettkampf war geprägt von Nervosität und hoher Anspannung, insbesondere da Martin Böhlke lange Zeit die Führung innehatte. Doch der Ukrainer Serhii Fomin sah sich während des Wettbewerbs mit technischen Problemen konfrontiert und erhielt eine 10-minütige Pause für eine dringende Waffenreparatur. Wäre diese nicht erfolgreich gewesen, hätte ihm die Disqualifikation gedroht. Während die Reparatur andauerte, setzten die anderen Athleten ihren Wettkampf fort. Böhlke zeigte eine starke Leistung und konnte bis zum Ende des Wettbewerbs die Führung halten. Doch Fomin gelang die Reparatur seiner Waffe, und er kehrte in den Wettkampf zurück. In einem packenden Finish sicherte sich Fomin knapp die Goldmedaille, während Martin Böhlke mit Silber für Deutschland glänzte. Den dritten Platz belegte der Ukrainer Orhorodnyk. Bodo Funcke belegt den 5. Platz.
Besondere Ehrung für junge Athleten aus Indien
Im Anschluss an den Wettkampf wurden die Medaillengewinner ausgezeichnet. Doch bevor die Weltmeisterschaft offiziell zu Ende ging, ehrte das Organisationskomitee zwei der jüngsten Teilnehmer. In einer beeindruckenden Leistung wurden die beiden Auszeichnungen an zwei junge Sportler aus Indien vergeben.
Abhinav Deshwal (17) und Anuya Prasad (16) wurden für ihre herausragenden Erfolge geehrt:
Anuya Prasad gewann Gold in der Disziplin 10 Meter Luftpistole.
Abhinav Deshwal holte:
- Silber in 10 Meter Luftpistole
- Silber in 10 Meter Luftpistole Mannschaft
- Gold in 25 Meter Pistole
- Gold in 25 Meter Standardpistole
- Silber im 10 Meter Luftpistole Mixed-Wettbewerb
Frau Henrion vom Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie Timo Kruckenmeyer vom Gehörlosensportverband Niedersachsen überreichten den beiden Nachwuchstalenten eine Nana-Figur, eine bekannte Skulptur aus Hannover, und würdigten die beeindruckenden Leistungen der jungen Sportler.
Dank und feierlicher Abschluss
Daniel Haffke, der den Deutschen Gehörlosen-Sportverband vertrat, dankte im Anschluss allen teilnehmenden Nationen und hob besonders die Unterstützung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat, die Stadt Hannover und die Lotto-Stiftung Niedersachsen hervor.
Ingo Schweinsberg, Sportdirektor für Sportschießen des internationalen Gehörlosensportverbandes (ICSD), sprach Deutschland seinen Dank für die erfolgreiche Ausrichtung der Weltmeisterschaft aus. Mit zahlreichen gebrochenen Weltrekorden war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Schweinsberg blickte zudem bereits voller Vorfreude auf die Deaflympics 2025 in Tokio.
Zum feierlichen Abschluss wurde die ICSD-Flagge eingeholt und an Daniel Haffke übergeben, der sie anschließend an den internationalen Verband weiterreichte. Mit dieser symbolischen Geste wurde die Weltmeisterschaft offiziell beendet.
Der Medaillenspiegel der Weltmeisterschaft unterstreicht eindrucksvoll die herausragenden Leistungen von Indien und der Ukraine, die das Turnier klar dominierten. Beide Nationen sicherten sich zahlreiche Podestplätze und bewiesen ihre exzellente Form. Für Deutschland gestaltete sich der Wettkampf herausfordernd, doch mit großem Einsatz konnten am Ende vier hart erkämpfte Medaillen gewonnen werden – ein Ergebnis, das den hohen Konkurrenzdruck und die starke internationale Beteiligung widerspiegelt.
Taiwan jubelt über erste Medaille, Deutschland ohne Medaillenerfolg
Nach dem gestrigen Medaillenjubel für Deutschland setzte sich die Spannung heute bei den Wettkämpfen mit der 25-Meter-Pistole der Männer und dem 50-Meter-Gewehr der Frauen fort.
Am Morgen traten die besten 12 Schützen im 25-Meter-Pistolen-Wettbewerb an, um sich ihren Platz im Finale zu sichern. Der Ukrainer Oleksandr Kolodii sorgte dabei für eine Sensation: Mit 575 Ringen stellte er einen neuen Weltrekord auf. Doch der Wettkampf blieb nicht ohne Kontroversen. Sein Landsmann Oleksii Lazebnyk qualifizierte sich zunächst ebenfalls für das Finale, doch ein Protest des kroatischen Teams brachte eine Wende. Nach eingehender Prüfung disqualifizierte die Jury Lazebnyk aufgrund einer nicht regelkonformen Ausrüstung – ein dramatischer Moment, der Boris Gramnjak aus Kroatien den Einzug ins Finale ermöglichte. Für die deutschen Teilnehmer Martin Böhlke und Bodo Funcke war es jedoch ein bitterer Tag: Sie verpassten den Finaleinzug und mussten ihre Hoffnungen auf eine weitere Medaille begraben. Deutschland hat bisher nur eine Bronzemedaille in der Mannschaftswertung errungen.
Der 50-Meter-Gewehrwettbewerb der Frauen bot packende Momente und Hochspannung. Bei optimalen Wetterbedingungen kämpften elf Schützinnen um den Einzug ins Finale. Die Deutsche Miriam Kraska machte es besonders spannend, als sie ihre Schüsse buchstäblich in letzter Sekunde abgab. Schließlich konnten sich sowohl Kraska als auch ihre Landsfrau Sabrina Eckert für das Finale qualifizieren. Hier setzte die Inderin Mahit Sandhu ein weiteres Ausrufezeichen: Nach ihrem Sieg in der Qualifikationsrunde holte sie sich im Finale nicht nur die Goldmedaille, sondern stellte erneut einen Weltrekord auf. Ihre beeindruckende Konstanz – 22 von 24 Schüssen über 10 Ringe – sicherte ihr einen glanzvollen Sieg.
Auch für Miriam Kraska gab es im Finale spannende Momente: Sie gewann zwei nervenaufreibende Shoot-offs, musste sich jedoch letztlich mit dem 5. Platz begnügen. Sabrina Eckert belegte den 8. Platz. Der zweite Platz ging an die Ungarin Mira Zsuzsanna Biatovszki, die im Shoot-off die Ukrainerin Yuliia Yevtushenko besiegte, die sich mit Bronze zufriedengeben musste.
Im 25-Meter-Pistolen-Finale setzte sich erneut Oleksandr Kolodii durch und krönte seinen Tag mit 42 Ringen und einem weiteren Weltrekord. Silber ging an Abhinav Deshwal aus Indien, während Ming-Jui Hsu aus Taiwan die Bronzemedaille errang – die erste Medaille für Taiwan bei einer Schießsport-WM.
Radsport WM in Heiligkreuz/POL 06. – 16.September 2024 - Ambitioniert auf der Straße – der Radsportkader tritt auf Weltniveau an!
Nachdem sich der Radsportkader nach einer langen Pause neuformiert hatte, galten alle Vorbereitungen der Weltmeisterschaft im polnischen Provinz Heiligkreuz/Swietokrzyski. Die Provinz bietet neben einer wunderschönen Landschaft ideale Voraussetzungen für Radsport-Straßenrennen.
Der Verband tritt mit vier Debütanten an, Stefan Kneer, Felix Wahala, Max Jehle und dem Jungtalent Leon Brunnert. Während die vier Fahrer neu auf internationalem Parkett in die Straßenrennen starten werden, blickt die erfahrene Bianca Metz auf Erfahrungen und Erfolge im europäischen Straßenwettkampf zurück.
Alle fünf Aktiven werden sowohl im Sprint als auch im Einzelzeitfahren, Straßen- und Punkterennen antreten, vom 06. bis zum 08. September können die Teilnehmenden die Strecken kennen lernen und ein erstes Training absolvieren, bevor die Wettkämpfe am 09. mit dem Sprint Wettkampf eröffnet werden. Danach folgten Rennen und Training im Wechsel von zwei Tagen, den Abschluss bildet das Straßenrennen am 15. September.
Noch sind die Teilnehmenden aus den verschiedenen Mitgliedsländern nicht bekannt, letzte Erfahrungen mit der Konkurrenz auf Weltniveau im türkischen Samsun bei den Sommer Deaflympics 2017, liegen geraume Zeit zurück. Wie so häufig ist die Stärke der Konkurrenz nur schwer einzuschätzen, da die internationalen Begegnungen im Gehörlosen-Sport nur selten stattfinden. In Hinblick auf die Zukunft ist diese WM-Teilnahme ein wichtiger Meilenstein für den neu formierten Kader und dessen Ausrichtung.
Alle fünf und ihr Betreuerstab sind gut vorbereitet und hochmotiviert, bei ihren Einsatz die deutschen Farben mit Bestleitungen würdig zu vertreten.
Radsport-Kader
Bianca Metz, Stefan Kneer – GSC Bodensee, Max Jehle – GSV Reutlingen, Felix Wahala – GBF München, Leon Brunnert – GSBV Halle
Betreuerstab
Mannschaftsleitung Gerald Mielke-Weyel, Trainer-Duo Timo Holloway & Benjamin Hill, med. Betreuung Franziska Forst, Servicemann Jonas Albig.
Goldene Treffsicherheit: Ukraine und Indien dominieren die Schießsportwettkämpfe
Beim heutigen Wettkampf der Männer im Schnellfeuerpistolenschießen wurde den Schützen höchste Konzentration und Geschwindigkeit abverlangt. Innerhalb kürzester Zeit mussten fünf Schüsse präzise abgegeben werden – eine Herausforderung, die den Druck für die sechs Top-Athleten enorm erhöhte. Doch der Ukrainer Serhii Ohorodnyk bewies Nervenstärke und führte von Beginn an. Mit einer herausragenden Leistung sicherte er sich in beiden Runden die Spitzenposition und krönte sich mit 555 Ringen zum Sieger. Gleichzeitig stellte er einen neuen Qualifikationsweltrekord auf und ließ der Konkurrenz keine Chance.
Sein Landsmann Oleksandr Kolodii folgte ihm auf Platz zwei, während der Inder sich über die Bronzemedaille freuen konnte. Für den deutschen Teilnehmer Martin Böhlke lief es in der ersten Runde nicht wie erhofft – mit nur 67 Ringen konnte er in der zweiten Runde den Rückstand nicht mehr aufholen.
Auch im 50-Meter-Gewehrschießen der Männer in der Disziplin "3-Stellungen" ging es heute hoch her. In der Qualifikation sicherten sich die deutschen Schützen Sebastian Herrmany und Erik Hess den Einzug ins Finale. Doch der Inder, der in der Qualifikationsrunde einen Weltrekord aufstellte, war nicht zu schlagen. Der deutsche Deaflympic-Sieger Colin Müller verpasste das Finale nur knapp.
Im Finale setzte sich der Inder Shourya Saini souverän durch und gewann Gold. Die Plätze zwei und drei gingen an die Ukraine. Sebastian Herrmany belegte einen respektablen fünften Platz, während Erik Hess auf Platz sechs landete.
Deutschland zeigt Nerven: Erstes Gold und Silber nach langem Warten bei der WM
Am vierten Tag der Weltmeisterschaft in Hannover richteten sich alle Augen auf den Wettbewerb der Frauen in der Disziplin 25 Meter Pistole. Zehn Spitzenathletinnen traten in der Qualifikation an, um sich einen der begehrten Plätze im Finale zu sichern. In den vergangenen Tagen hatten die Schützinnen aus der Ukraine und Indien die Pistolenwettkämpfe dominiert – eine Vormachtstellung, die auch heute bestätigt werden sollte.
Pranjali Prashant Dhumal aus Indien setzte ein klares Zeichen, indem sie mit 571 Ringen einen neuen Qualifikationsweltrekord aufstellte und souverän den ersten Platz belegte. Direkt dahinter folgte eine starke Ukrainerin. Die Finalplätze wurden von Schützinnen aus der Ukraine, Indien und Kroatien erobert, während die deutsche Hoffnung Silke Fischer leider ausschied. Damit muss Deutschland weiterhin auf eine Medaille im Pistolenwettbewerb warten.
Im Anschluss übernahmen die Männer die Bühne beim Gewehrschießen über 50 Meter. Fünfzehn Schützen kämpften um den Einzug ins Finale, wobei die acht Besten weiterkamen. Die deutschen Schützen Sebastian Herrmany, Erik Hess und Colin Daniel Müller zeigten eine beeindruckende Leistung und qualifizierten sich für das Finale – ein starkes Zeichen für das Gastgeberland.
Sebastian Herrmany setzte dabei ein besonderes Highlight, indem er sowohl den Qualifikationsweltrekord als auch den Weltmeisterschaftsrekord brach. Mit 623,0 Ringen übertraf er den bisherigen Rekord von Colin Daniel Müller, der vor fünf Jahren bei den Deaflympics in Brasilien mit 617,4 Ringen aufgestellt wurde.
Die Finalrunde versprach Hochspannung: Drei Deutsche, ein Portugiese, zwei Ukrainer und zwei Tschechen kämpften um die Medaillen. Nach einer kurzen Pause gingen die qualifizierten Schützen hochkonzentriert ins Rennen.
Bereits nach den ersten 10 Schüssen setzte sich Colin Daniel Müller mit 124,8 Ringen an die Spitze, dicht gefolgt von Erik Hess und Sebastian Herrmany – alle drei aus Deutschland. Im ersten Stechen musste der Ukrainer Dmytro Staroselets das Feld räumen. Das zweite Stechen war ein echter Nervenkitzel: Der portugiesische Schütze Nuno Fernando Reis Esteves konnte sich knapp durchsetzen und beide Tschechen hinter sich lassen, um den 5. Platz zu sichern. Im letzten Duell zeigte Sebastian Herrmany Nervenstärke und eliminierte den Portugiesen mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Ringen.
Der Kampf um die Bronzemedaille zwischen dem Ukrainer Dmytro Petrenko und Sebastian Herrmany war bis zum letzten Schuss hart umkämpft. Obwohl Herrmany zwischenzeitlich die Führung übernehmen konnte, bewies Petrenko seine Klasse und sicherte sich mit 204,0 Ringen den Platz auf dem Podium, während Herrmany mit 203,9 Ringen nur knapp ausschied.
Das Finale um Gold entwickelte sich zu einem packenden Duell zwischen Colin Daniel Müller und Erik Hess. Müller verteidigte seine Führung mit einer herausragenden Leistung und verwies Hess mit einem Vorsprung von 0,7 Ringen auf den zweiten Platz. Damit ist Colin Daniel Müller der neue Weltmeister und krönte seine Leistung, indem er den Weltrekord in der Finalrunde auf beeindruckende 247,9 Ringe verbesserte – eine Steigerung seines eigenen Rekords aus Brasilien.
Der goldene Tag für Deutschland wurde anschließend durch das Finale der Frauen im Pistolenwettbewerb abgerundet. Hier dominierte die Ukrainerin Sofiia Olenych von Beginn an und sicherte sich mit einem neuen Weltrekord von 40 Ringen klar die Goldmedaille. Ihre Landsfrau Halyna Mosina holte Silber, während Pranjali Prashant Dhumal aus Indien das Podium mit Bronze komplettierte.
Dreimal Silber bei der Gehörlosen-WM
Die deutschen Deafgolfer räumen bei den Weltmeisterschaften kräftig ab. Vanessa Girke (GSV Bielefeld) holt den Vize-Einzeltitel in der Damenwertung, während Nico Guldan (GSV Heidelberg) ebenso den Vize-Einzeltitel bei den Herren erspielte. Zudem konnten die deutschen Damen ihre Goldmedaille in der Mannschaftswertung nicht verteidigen und holten ebenfalls Silber.
Hoch dekoriert beenden die fünf deutschen Gehörlosen-Golfer die 14. Deafgolf-Weltmeisterschaften. Austragungsort war diesmal der RACV Royal Pines Golf Club am berühmten langen Sandstrand der Gold Coast von Australien.
Bei den Einzelmeisterschaften der Damen konnte Vanessa Girke (GSV Bielefeld) mit starken Runden von 74, 73, 72 und 73 Schlägen ein Gesamtergebnis von 292 Zählern (+4) erreichen und wurde nach ihrer Goldmedaille von 2022 nun mit der Silbermedaille belohnt. Entthront wurde Vanesssa Girke von der Drittplatzierten von der WM 2022 und Europameisterin 2023 Margaux Brejo aus Frankreich, die mit 71, 74, 67, und 69 Schlägen und einem Gesamtergebnis von 281 Zählern (-7) ihren Sieg holte. Stefanie Mayer (GBF München) holt ein Top-Ten-Ergebnis und schloss das Turnier mit 337 Schlägen (+49) auf Rang sieben ab. Lisa Schmitz (Kölner GSV) beendet ihre zweite Teilnahme mit 351 Zählern (+63) auf dem zehnten Platz.
Auch Guldan mit Silber
In der Einzelwertung der Herren konnte Nico Guldan (GSV Heidelberg) ebenso wie Vanessa Girke nicht den WM-Titel von 2022 verteidigen. Auch er wurde mit Silber belohnt. Leider fand er nicht so richtig sein Spiel, auch viel Putts fielen nicht so wie gedacht. Seine Runden absolvierte er jedoch mit 71, 74, 70 und 74 Schlägen und notiert ein Gesamtergebnis von 289 Zählern (+1). Geschlagen wurde er von dem WM-Vize 2022 Russell Bowie aus Kanada, der mit 284 (-4) mit beachtlichen Einzelrunden von 79, 67, 70, 68 gewann.
Auch die Teamwertung der Damen endete mit einem zweiten Platz für Schwarz-Rot-Gold. Girke, Schmitz und Mayer waren als Titelverteidigerinnen in das Turnier gegangen und konnten die im Jahr 2018 und 2022 errungene Top-Platzierung nicht verteidigen und wurden auch mit Silber belohnt (Anm.d.Red.: die für das Jahr 2020 angesetzte Weltmeisterschaft fiel aufgrund der Covid-Pandemie ersatzlos aus). Nach vier Turniertagen standen die deutschen Damen mit 980 Schlägen hinter der USA, die mit 959 Schlägen den Titel holten. Dritte wurden wie 2022 die Engländerinnen (1.089; Anmerkung: gewertet wurden ab 2024 mit drei Top-Ergebnissen anstatt zwei).
Fünf Medaillen
Alle Wertungen und die deutschen Medaillen im Überblick:
• Damen-Einzelwertung: Silbermedaille (Vanessa Girke)
• Herren-Einzelwertung: Silbermedaille (Nico Guldan), Paul Neumann (GSV Bielefeld) 18. Platz
• Damen-Teamwertung: Silbermedaille (Vanessa Girke, Stefanie Mayer, Lisa Schmitz)
• U21 Damenwertung: 4. Platz Stefanie Mayer, 5. Platz Lisa Schmitz
• U21 Herrenwertung: keine deutschen Teilnehmer
• Seniorinnenwertung (AK 50): keine deutschen Teilnehmer
• Senioren-Einzelwertung (AK 50): keine deutschen Teilnehmer
• Senioren-Einzelwertung (AK 65): keine deutschen Teilnehmer
• Senioren-Teamwertung: keine deutschen Teilnehmer
Weitere Ergebnisse sind unter https://www.golfbox.dk/livescoring/tour/#/competition/3932793/leaderboard/4259106 abzurufen.
Nachwuchs willkommen
Heiko Burkhard ist der Bundestrainer der Gehörlosen-Golfer. Bereits bei den Deaflympics im Mai 2022 konnte er gemeinsam mit Allen John (GSKg Mannheim) eine Goldmedaille und bei seiner letzten WM 2022 drei Weltmeistertitel verbuchen. Nun hat er das deutsche Team auf die andere Hälfte der Welt begleitet. Der Süddeutsche war begeistert von der Stimmung bei den Weltmeisterschaften: „Es war eine heiße, frühaufstehende Woche an der Gold Coast. Die Mannschaften zeigten wie damals einen fantastischen Teamgeist."
Zum Abschneiden seiner Mannschaft sagt Burkhard:
„Wir haben das Maximum aus allen herausgeholt und ich bin einfach nur stolz. Titel zu verteidigen ist schwieriger als einen zu holen, aber es war wirklich sehr viel Kopfsache im Spiel.“ André Vorndamme vom Deutschen Gehörlosen Sportverband (DGSV) freut sich über das erneute starke Abschneiden der Deutschen und betont: „Die Erfolge zeigen erneut: Unsere Athleten spielen weltweit oben mit. Wir möchten gerne, dass dies auch in Zukunft so bleibt und bemühen uns stets um Nachwuchs und Verstärkung für unser Team.“
Mixed-Wettbewerbe: Gold für Indien, Deutschland verpasst das Podium
Heute standen die spannenden Mixed-Wettbewerbe in den Disziplinen Luftpistole und Luftgewehr im Fokus. Bereits am Morgen gingen sieben Mixed-Teams an den Start, darunter Indien und die Ukraine mit jeweils zwei Mannschaften, Kroatien, Taiwan und Deutschland, das durch Martin Böhlke und Silke Fischer vertreten wurde.
In der Qualifikation setzten sich Indien I und Ukraine I souverän durch und qualifizierten sich für das Finale, in dem es um Gold ging. Im Kampf um die Bronzemedaille traten Kroatien und Ukraine II gegeneinander an.
Für Deutschland verlief der Wettkampf leider enttäuschend. Unser Team verpasste das Podium und belegte den letzten Platz im Mixed-Wettbewerb. 26 Ringe fehlten zum Einzug ins Bronzeduell, für das Goldfinale wären sogar 34 Ringe notwendig gewesen. An diesem Tag wollte es für das deutsche Duo einfach nicht laufen.
Im packenden Bronzekampf konnte sich Kroatien knapp mit 17:13 gegen Ukraine II durchsetzen und durfte sich über die Medaille freuen. Ukraine II holte nach langer kroatischer Führung noch einmal auf, doch Kroatien behielt beim letzten Schuss die Nerven und sicherte sich Bronze. Im Finale zeigte Ukraine dann eine überragende Leistung und setzten sich mit 17:7 klar durch und holten souverän die Goldmedaille.
Im Luftgewehr-Wettbewerb ruhte die deutsche Hoffnung auf zwei Teams: Erik Hess und Sara Schäfer sowie Sabrina Eckert und Daniel Colin Müller. Die Erwartungen waren hoch, endlich eine Medaille für Deutschland zu erringen.
In der Qualifikation bewiesen Indien und die Ukraine erneut ihre Stärke und zogen jeweils mit zwei Mannschaften ins Finale ein. Das deutsche Team Hess/Schäfer scheiterte nur hauchdünn am Einzug ins Bronzeduell – es fehlten lediglich 1,7 Ringe. Indien setzte dabei ein Ausrufezeichen und stellte mit 628,8 Ringen einen neuen Weltrekord auf.
Im Duell um Bronze triumphierte Ukraine I deutlich mit 16:6 gegen Ukraine II. Im Finale knüpfte Indien nahtlos an seine herausragende Leistung an und besiegte Indien II klar mit 17:5.
Spannung und Rekorde am zweiten Wettkampftag: Indische Schützen dominieren das Luftgewehrschießen!
Am zweiten Tag der Weltmeisterschaft stand das heiß erwartete Luftgewehrschießen auf 10 Meter an – und es wurde ein Tag voller Überraschungen, Nervenkitzel und neuer Weltrekorde. Bei kühlem Morgenwetter traten 14 der besten Schützinnen der Welt zur Qualifikation an. In die Spitzenränge (Plätze 1-8) schafften es gleich drei Schützinnen aus Indien, eine aus Ungarn, zwei aus der Ukraine und zwei aus Deutschland. Die indische Schützin Mahit Sandhu sorgte dabei für einen Paukenschlag, als sie mit beeindruckenden 627,7 Ringen einen neuen Weltrekord aufstellte. Leider musste die deutsche Schützin Miriam Kraske den Traum vom Finale begraben.
Die Herrenqualifikation stand der Spannung der Damen in nichts nach. 17 Schützen traten an, und erneut zeigte sich die indische Mannschaft in überragender Form: Die Top 3 der Qualifikation gingen komplett an Indien. Srikanth Dhanush sicherte sich mit sensationellen 632,7 Ringen nicht nur den ersten Platz, sondern stellte auch einen neuen Weltrekord auf.
Auch für Deutschland gab es Lichtblicke: Daniel Colin Müller und Erik Hess kämpften sich ins Finale, ebenso wie zwei Ukrainer und ein Tscheche. Doch für Sebastian Hermann reichte es trotz starker Leistung nur für Platz 12.
Das Damenfinale bot Spannung pur – mit technischen Herausforderungen und dramatischen Shoot-offs. Sabrina Eckert zeigte Nervenstärke und warf die ukrainische Konkurrentin im ersten Shoot-off aus dem Rennen. Doch im zweiten musste sie sich geschlagen geben und verabschiedete sich aus dem Kampf um Gold. Sara Schäfer hielt die deutsche Fahne hoch, schied jedoch auf Platz 5 aus. Die Goldmedaille ging an die Ungarin, die sich mit einem weiteren Weltrekord von 247,8 Ringen an die Spitze kämpfte.
Im Herrenfinale verlief der Wettkampf für die deutschen Schützen weniger erfolgreich als erhofft. Daniel Colin Müller und Erik Hess konnten sich nicht durchsetzen und belegten die Plätze 7 und 6. Die Goldmedaille ging verdient an Srikanth Dhanush aus Indien, der mit einem neuen Weltrekord von 251,7 Ringen den Sieg errang. Damit setzten die indischen Schützen ihre beeindruckende Dominanz bei dieser Weltmeisterschaft fort.
Morgen geht es mit den Mixed-Wettbewerben in der Luftpistole und im Luftgewehr weiter – Spannung garantiert!